Die reibungslose Versorgung von Patientinnen und Patienten erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Arztpraxen, Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen. Doch in der Realität stellen die Übergänge zwischen ambulanter und stationärer Behandlung oft Hürden dar – beispielsweise, wenn wichtige Informationen bei Übergaben verloren gehen. Die AWMF fordert deshalb, die Zusammenarbeit zwischen den Sektoren im Gesundheitswesen durchlässiger zu gestalten. Ziel müsse es sein, die Trennung zwischen stationärer und ambulanter Versorgung aufzulösen, um eine ganzheitlichere und effektivere Patientenbetreuung zu ermöglichen.
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Universitätsmedizin Göttingen gründet neues Zentrum für seltene Hörstörungen
Das Zentrum für seltene Hörstörungen bildet ab dem 25. November 2024 einen weiteren Schwerpunkt im Zentrum für Seltene Erkrankungen Göttingen (ZSEG) der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). In dem neuen Zentrum arbeiten verschiedene Einrichtungen der UMG auf den Gebieten der Diagnostik, Erforschung und Behandlung von seltenen Erkrankungen des Hörens fachübergreifend zusammen. Ziel ist es, neue Behandlungs- und Forschungsinfrastrukturen für Hörstörungen innerhalb der UMG zu etablieren und die Versorgung betroffener Patient*innen zu verbessern.
Bild: Untersuchung der Ohren im Zentrum für seltene Hörstörungen der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Foto: umg/valentin kloss
Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) ist als eines von drei Zentren in Bayern an einer Studie zur Behandlung von Hörsturz beteiligt. Die Teilnehmer haben die Chance auf eine Therapie, die erstmals die Ursache des Hörsturzes direkt adressiert.
Jährlich stellen tausende Menschen plötzlich fest, dass die Welt auf einer Seite leiser geworden ist. Der Wecker klingt gedämpft, das Vogelzwitschern ist kaum hörbar – begleitet von einem störenden Rauschen und Schwindel. Diese Symptome können auf einen Hörsturz hinweisen, eine plötzliche und ursächlich unklare Verschlechterung des Hörvermögens.
Bild: Martin Meyer © UKR
Weiterlesen: Neue Therapie bei Hörsturz – UKR sucht Studienteilnehmer
Professor Peter Plinkert, Ärztlicher Direktor der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Heidelberg, wird zum 30. September in den Ruhestand verabschiedet. Er baute die Klinik zu einem überregionalen Zentrum für die Versorgung mit Cochlea Implantaten (CI) aus, gründete ein ambulantes CI Rehabilitationszentrum und brachte das bundesweite Hörscreening für Neugeborene auf den Weg. Der CIV NRW dankt Professor Peter Plinkert für seine hervorragende Arbeit. Sein Einsatz für besseres Hören hat bundesweit viel bewirkt.
Bild: Prof. Dr. Dr. h.c. Peter K. Plinkert, Foto: Universitätsklinikum Heidelberg
Deutschlandweite VersKiK-Studie liefert erste Ergebnisse zur Nachsorge von Überlebenden nach Krebs im Kindes- und Jugendalter.
Dank immer besserer Therapiemöglichkeiten haben krebskranke Kinder und Jugendliche inzwischen gute Heilungschancen. Über 80 Prozent der betroffenen Kinder können heutzutage geheilt werden. Doch das bleibt oft nicht ohne Folgen: Etwa zwei Drittel aller Betroffenen leiden im Laufe ihres Lebens an mindestens einer krankheits- oder therapiebedingten Spätfolge. Ein Forschungsteam unter der Leitung der Universitätsmedizin Magdeburg hat in den vergangenen vier Jahren in einer deutschlandweit einmaligen Studie die Nachsorge und den tatsächlichen Nachsorgebedarf von Kindern und Jugendlichen nach einer Krebserkrankung untersucht, um die Lebens- und Leistungsqualität der Betroffenen weiter zu verbessern.
Bild: David Wagner auf Pixabay
„Das Hören ermöglicht zwischenmenschliche Kommunikation. Durch eine Schwerhörigkeit leidet aber nicht nur diese, sondern durch Umbauprozesse im Gehirn erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für kognitiven Leistungsabfall, Depressionen und das Risiko zu stürzen.
Weiterlesen: Ohren auf! Hörvorsorge für ein aktives Leben und bessere Gesundheit
Therapie mit hochdosierten Medikamenten bringt keine Vorteile gegenüber Standardbehandlung
Bei einem Hörsturz hilft eine hochdosierte Therapie gängiger Medikamente nicht mehr als die Standardtherapie, ist aber mit mehr Nebenwirkungen verbunden. Das zeigte eine bundesweite Studie unter Leitung der Universitätsmedizin Halle. Dafür führte das Team eine systematische klinische Untersuchung mit über 300 Patient:innen durch.
Bild: MasterTux auf Pixabay
Mann erhält individuell mit 3D-Drucker angefertigtes Implantat, das zudem Medikamente abgibt
Erstmals hat die HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) einen erwachsenen Patienten mit einem individuell angepassten Implantat für den äußeren Gehörgang versorgt. Das Implantat ist im 3D-Druck hergestellt und zusätzlich so konzipiert, dass es kontinuierlich und lokal einen Wirkstoff freisetzt, um die Heilung zu beschleunigen. „Wir haben damit die Tür geöffnet zu einer neuartigen und zukunftsweisenden Patientenversorgung“, erklärt HNO-Klinikdirektor Professor Dr. Thomas Lenarz. Die MHH ist die weltweit erste Klinik, die ein Implantat auf die individuelle Anatomie des Patienten angepasst mit dem Desktop Health 3D-Bioplotter herstellt und durch Wirkstoffzugabe funktionalisiert hat.
Bild: Hörforscherin Yanjing Luo aus dem Team von PD Dr. Verena Scheper mit dem Gehörgangsimplantat.
Copyright: Desktop Health.
Weiterlesen: MHH setzt weltweit erstes innovatives Implantat in Gehörgang ein
Teflonpfannen und regendichte Outdoorbekleidung: Sie wird es möglicherweise bald nicht mehr geben. Herzschrittmacher, Narkosegeräte und viele andere Medizinprodukte dann aber auch nicht mehr in der bisherigen Form.
Das beunruhigt Patienten, Ärzte und Hersteller. Grund dafür ist ein Vorschlag für ein umfangreiches Verbot von sogenannten Ewigkeits-Chemikalien – vom Fachmann als per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, abgekürzt PFAS, bezeichnet. Sollte das PFAS-Verbot in der momentan vorliegenden Form umgesetzt werden, wird dies erhebliche Auswirkungen auf die Patientenversorgung spätestens ab Mitte des Jahrhunderts haben und die Uhr in der Medizin um mehrere Jahrzehnte zurückdrehen.
Weiterlesen: DIVI kritisiert Vorschlag und Vorgehen für PFAS-Verbot
G-BA gibt einen Überblick über seine Arbeit
Berlin, 21. Juli 2023 – Eine gute medizinische Versorgung in Deutschland für alle gesetzlich krankenversicherten Menschen abzusichern, ist Aufgabe der Qualitätssicherung beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). Einen Überblick über den aktuellen Stand der Qualitätssicherung (QS) gibt der G-BA in einem gestern veröffentlichten Bericht. In zehn Kapiteln werden QS-Richtlinien und ihre Wirkung für die Patientenversorgung beschrieben, der aktuelle Umsetzungsstand umrissen und ein Ausblick auf die Weiterentwicklung gegeben.
Bild: Symbolbild Pixabay
Gefährliche Chatbots: Prof. Stephen Gilbert fordert Zulassung als Medizinprodukt / Neue Publikation bei Nature Medicine
Hinweis der Redaktion: Das Large Language Model (LLM) ist eine Art von Algorithmus der künstlichen Intelligenz (KI), der Deep-Learning-Techniken und massiv große Datensätze verwendet, um neue Inhalte zu verstehen, zusammenzufassen, zu generieren und vorherzusagen. (quelle: ComputerWeekly)
LLM-basierte generative Chat-Tools wie ChatGPT oder MedPaLM von Google haben großes medizinisches Potenzial, ihre unregulierte Verwendung im Gesundheitswesen birgt jedoch inhärente Risiken.
Bild: Prof. Stephen Gilbert, EKFZ/ A. Stübner
Bundesgesundheitsminister Lauterbach präsentiert erste Eckpunkte für bundesweites Rollout
Die Bundesregierung hat sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf verständigt, in der kommenden Legislatur bundesweit in besonders benachteiligten Kommunen und Stadtteilen niedrigschwellige Beratungsangebote für Behandlung und Prävention zu errichten. Konkret befinden sich hierfür nun sogenannte "Gesundheitskioske" im Gespräch, um der sozial bedingten Ungleichheit von Gesundheitschancen entgegenzuwirken und die medizinische Unterversorgung in sozial benachteiligten Regionen auszugleichen.
Gesundheitskioske dienen als erste Anlaufstelle der Sozial- und Gesundheitsberatung und sollen als solche die hohen Bedarfe an der Schnittstelle zur ambulanten ärztlichen Versorgung auffangen und durch die Vernetzung der Akteure im Gesundheitswesen integrierte, sektorenübergreifende Versorgungsansätze fördern.
Weiterlesen: Bundesregierung will 1.000 Gesundheitskioske errichten
Die Selbsthilfe ist ein wichtiger und unentbehrlicher Bestandteil in allen Phasen des Reha-Prozesses. Selbsthilfegruppen und -verbände helfen den Rehabilitandinnen und Rehabilitanden bei der Bewältigung ihrer Krankheiten und unterstützen die dauerhafte Sicherung des Rehabilitationserfolgs. Die Selbsthilfe ergänzt nicht nur die Maßnahmen zur Rehabilitation und Teilhabe der Leistungsträger, sondern schließt auch eine Lücke zwischen den Angeboten von Leistungserbringern und Institutionen sowie den Bedürfnissen der unmittelbar betroffenen Menschen mit Behinderungen. Charakteristikum und wesentlicher Vorzug derSelbsthilfe ist ihre Selbstkompetenz, die Akzeptanz bei den Adressaten schafft und niedrigschwellige Beratungs- und Hilfestrukturen ermöglicht.
Weiterlesen: Selbsthilfeorganisationen, Verbände im Rehaprozess
Berlin - Gemeinsame Stellungnahme zum Referentenentwurf Triage von Diakonie Deutschland, Deutschem Evangelischen Krankenhausverband und Bundesverband evangelischer Behindertenhilfe: Menschen mit Behinderungen im Falle einer Pandemie-bedingten Triage nicht benachteiligen
Mit einem Referentenentwurf vom 14. Juni 2022 will die Bundesregierung durch Ergänzung des Infektionsschutzgesetz (IfSG) einer möglichen Diskriminierung von Menschen mit Behinderung, chronischen Krankheiten und älteren Menschen vorbeugen, wenn während einer Pandemie knappe intensivmedizinische Ressourcen nur für einen Teil der Patient:innen zur Verfügung stehen und daher zugeteilt werden müssen. Sollte es zu einer solchen Triage-Situation kommen, stellt dies behandelnde Ärzt:innen vor eine extreme Herausforderung. Sie müssen dann über den Tod einer Person zugunsten der Behandlung einer anderen entscheiden.
Diagnose, Therapie und Nachsorge in guten Händen
Die Versorgung mit einem Cochlea-Implantat (CI) ist für hörgeschädigte oder gehörlose Kinder und Erwachsene ein lebensveränderndes Ereignis. Die Innenohr-Prothese macht es wieder möglich, gesprochene Sprache zu verstehen oder – im Falle von gehörlos geborenen Kindern – überhaupt erst sprechen zu lernen. Damit die Patientinnen und Patienten sicher sein können, dass der für sie so wichtige Eingriff und die lebenslange Betreuung entsprechend den aktuellen Standards vorgenommen wird, hat die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO-KHC) im Oktober begonnen, CI-Zentren in Deutschland zu zertifizieren. Bis zum Jahresende konnten sich bereits mehr als zwanzig Zentren erfolgreich für das Zertifikat als CI-versorgende Einrichtung (CIVE) qualifizieren, wie die Fachgesellschaft mitteilt.
Weiterlesen: HNO-Fachgesellschaft zertifiziert Cochlea-Implantat-Versorgung:
Weitere Evidenz für intratympanale Therapie bei Morbus Menière
Der Morbus Menière, eine chronisch rezidivierende Erkrankung des Innenohrs, beeinträchtigt meistens die Lebensqualität der Betroffenen stark. Es kommt in unterschiedlicher Frequenz zu akuten Attacken mit Drehschwindel und einseitiger Hörminderung. Eine prophylaktische Therapie soll die Schwindelattacken und einen dauerhaften, schlimmstenfalls beidseitigen Hörverlust möglichst verhindern. Neben der symptomatischen Behandlung gibt es die Möglichkeit, Medikamente durch das Trommelfell ins Mittelohr lokal zu injizieren. Eine Metaanalyse [1] gibt nun einen Überblick zur Evidenzlage und unterstützt die Effektivität intratympanaler Injektionstherapien.
Was ist FIPPI-CI?
FIPPI-CI ist eine klinische Studie, in der Ihr gutes und nutzbares Restgehör während und nach der CI-Operation mit Hilfe eines Nahrungsergänzungsmittels behandelt werden soll. Das Nahrungsergänzungsmittel besteht aus einer Kombination der Vitamine A, C, E und dem Mineralstoff Magnesium.
Bild: HNO-Klinik & DHZ, Medizinische Hochschule Hannover
Welche Vorteile hat eine Teilnahme für Sie?
Anlässlich der heute veröffentlichten Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts (1 BvR 1541/20) zur Triage erklärt Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte:
"Wir begrüßen die Entscheidung des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts. Das Gericht hat in aller Deutlichkeit klargestellt, dass der Gesetzgeber unverzüglich handeln muss. Er muss nach dem Grundgesetz und im Lichte der UN-Behindertenkonvention dafür Sorge tragen, dass jede Benachteiligung wegen einer Behinderung bei der Verteilung pandemiebedingt knapper intensivmedizinischer Behandlungsressourcen wirksam verhindert wird.
Weiterlesen: Bundesverfassungsgerichts-Entscheidung zur Triage
Uniklinik Düsseldorf realisiert erstmals in Deutschland roboter-assistierte Bohrung für Cochlea Implantate
Am 23.11.2021 wurde an der Universitätsklinik Düsseldorf hierzulande das erste Hörimplantat mit Hilfe des Roboter „HEARO®“ eingesetzt
Erfolgreiche Premiere: Erstmals wurde in Deutschland Ende November unter Federführung von Prof. Thomas Klenzner, dem stellvertretenden Direktor der Klinik für Hals-, Nasen und Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) und dem Leiter des klinikeigenen Hörzentrums, in Zusammenarbeit mit der Firma MED-EL, das erste Hörimplantat mit Hilfe des OP-Roboter „HEARO®“ in Deutschland eingesetzt.
Bild: Prof._Thomas Klenzner und Roboter „HEARO®“ im Einsatz bei Deutschlands erster computergestützter CI-Operation ©_MED-EL
Berlin, 21. Oktober 2021 – Bisher können Heilmittelbehandlungen wie Sprach- und Ergotherapie – abgesehen von den zeitlich befristeten Corona-Sonderregelungen – ausschließlich in der Praxis der Therapeutin oder des Therapeuten oder im häuslichen Umfeld stattfinden. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat heute mit einer Änderung der Heilmittel-Richtlinien ermöglicht, dass Heilmittelleistungen zukünftig auch telemedizinisch erbracht werden können. Welche der konkreten verordnungsfähigen Heilmittel hierfür geeignet sind, sollen hingegen der GKV-Spitzenverband und die Spitzenorganisationen der Heilmittelerbringer bis Ende 2021 vertraglich festlegen. Das hatte das „Gesetzes zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege“ vorgegeben.
Die EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR), die seit Mai 2021 gilt, zeigt bereits jetzt dramatische Auswirkungen auf den Medizintechnik-Markt. Über 70 Prozent der BVMed-Mitgliedsunternehmen haben aufgrund der MDR-Neuregelungen einzelne Medizinprodukte oder ganze Produktlinien eingestellt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen BVMed-Umfrage, an der sich 88 Mitgliedsunternehmen beteiligt haben. Darüber hinaus gaben 55 Prozent der Unternehmen an, dass bisherige Lieferanten bereits ihre Geschäftstätigkeit aufgrund der MDR eingestellt haben.
Bild: BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll. © BVMed | Darius Ramazani
Weiterlesen: MDR-Folgen: Über 70 Prozent der MedTech-Unternehmen haben Produkte eingestellt
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