Seit über 10 Jahren wird die Neuro-Musiktherapie bei Tinnitus angeboten.
Dieses Konzept erreicht bei ca. 75% der bislang rund 1.000 behandelten Patienten eine bis zu 5 Jahre nach Ende der Therapie stabile und klinisch relevante Reduktion der Tinnitussymptomatik.
Bei rund 25% ist keine Verbesserung erreicht worden – eine mögliche Ursache könnte eine unbehandelte Schwerhörigkeit sein.
Analysen haben gezeigt, dass derzeit lediglich rund 15% der Patienten mit einem Hörgerät versorgt sind, obwohl bei rund zwei Dritteln aller Tinnitusbetroffenen eine Schwerhörigkeit vorliegt.
Schwerhörigen Menschen einen besseren Musikgenuss verschaffen – das ist das langfristige Ziel des Oldenburger Hörforschers Dr. Kai Siedenburg. Für seine außerordentliche Forschung erhält er jetzt ein Freigeist-Fellowship der VolkswagenStiftung. Rund 1,1 Millionen Euro stehen dem Nachwuchswissenschaftler, der am Department für Medizinische Physik und Akustik der Universität Oldenburg forscht, in den nächsten fünf Jahren zur Verfügung, um seine wissenschaftliche Arbeit voranzutreiben und eine Nachwuchsgruppe aufzubauen. Siedenburg ist einer von neun Nachwuchswissenschaftlern, die in diesem Jahr ein solches Fellowship erhalten.