joomplu:1697UA Ruhr: Einfluss städtischer Soundscapes auf die Gesundheit - Wie klingt Bochum?
Motorbrummen, Musik aus dem Café, Vogelgezwitscher, Gesprächsfetzen – jede Stadt hat ihren eigenen Klang. Wie diese Geräuschkulisse („Soundscapes“) unabhängig vom Lärmpegel die Gesundheit der Städter beeinflusst, wollen Gesundheitswissenschaftlerinnen und Epidemiologinnen der Universität Duisburg-Essen (UDE) mit Raumplanern der TU Dortmund am Beispiel von Bochum analysieren.
Ob Bahn, Flugzeug oder Auto: motorisierter Straßenverkehr gilt als Lärmquelle und kann nachgewiesenermaßen zu einem erhöhten Schlaganfall- oder Herzinfarktrisiko führen. Doch wie wirken sich andere Geräusch- und Klangquellen auf die Gesundheit aus? Zu Soundscapes, zusammengesetzt aus den englischen Worten sound (Geräusch) und landscape (Landschaft), zählen alle hörbaren natürlichen und menschengemachten Klänge in einer räumlich begrenzten Umgebung. „Bisher werden sie neben der traditionellen Lärmforschung wenig beachtet, dabei liefern sie uns wichtige Erkenntnisse, wie wir in Zukunft Städte gesundheitsförderlich planen und entwickeln können“, so Prof. Dr. Dietwald Gruehn von der Fakultät Raumplanung der TU Dortmund. „Um aufdecken zu können, wie unterschiedliche Klänge in Abhängigkeit von der städtebaulichen Struktur wahrgenommen werden, werden ab Frühherbst auch Anwohner befragt. Interessierte können sich schon jetzt bei uns melden“.

Doch wie bringt das Forschungsteam Soundscapes und Gesundheit erstmals zusammen? Ab März wird ein Jahr lang das gesamte Frequenzspektrum an verschiedenen Orten in Bochum gemessen. Außerdem befragen sie die Anwohner, wie sie bestimmte Geräusche wahrnehmen. „Wir konzentrieren uns auf verschiedene Stadtteile, von denen wir mit der Heinz Nixdorf Recall Studie seit über 15 Jahren umfängliche Gesundheits- und Sozialdaten und städtische Risikofaktoren erfasst haben“, erklärt Biologin und Epidemiologin Prof. Dr. Susanne Moebus.

Die Kooperation zwischen der UDE und der TU Dortmund wird mit 200.000 Euro vom Mercator Research Center Ruhr (MERCUR) bis Herbst 2020 gefördert. Die Pilotstudie soll erste Ergebnisse erzielen um ein neues Forschungsfeld „Healthy Urban Soundscapes“ im Kompetenzfeld Metropolenforschung (KoMet) der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) zu etablieren.
Quelle: Universität Duisburg-Essen

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