Bildgebende Verfahren ermöglichen entscheidenden Schritt zur Entwicklung neuartiger Hörprothesen
Gesprochene Worte verstehen, eine normale Sprache entwickeln -Cochlea-Implantate ermöglichen Menschen mit hochgradigem Hörverlust einen großen Gewinn an Lebensqualität. Problematisch sind jedoch Hintergrundgeräusche, sie beeinträchtigen das Sprachverständnis von Menschen mit Cochlea-Implantat erheblich. Das Team um Tobias Moser vom Institut für Auditorische Neurowissenschaften und InnenOhrLabor der Universitätsmedizin Göttingen und von der Forschungsgruppe Auditorische Neurowissenschaften und Optogenetik am Deutschen Primatenzentrum – Leibniz-Institut für Primatenforschung (DPZ) arbeitet deshalb daran, Cochlea-Implantate zu verbessern.
Bild: Links: 3D-Mikroskopische Aufnahme eines LED-basierten optischen Cochlea-Implantats (blaue LEDs in grauer Silikonverkapselung) mit Haarzellen (orange) und Hörnerv (blau/grün) in der Cochlea eines Weißbüschelaffen. Rechts: oCI in der basalen Windung. Daniel Keppeler, UMG
Demenz, die krankhafte Abnahme des Gedächtnisses und der Fähigkeit zu denken und Entscheidungen zu treffen, wird zu einer immer größeren Herausforderung für Betroffene, Familien sowie Gesundheitssysteme. Eine aktuelle, repräsentative Studie der Universität Leipzig mit 3.500 Senioren über 75 Jahren zeigt, dass Hörbeeinträchtigungen einen signifikanten Einfluss auf die langfristige Entwicklung dieser Krankheit haben. Die Ergebnisse sind aktuell im „Journal of the American Geriatrics Society“ erschienen.
Weiterlesen: Aktuelle Studie weist Hörminderung als Risikofaktor für Demenz nach
Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen zur Eindämmung haben den Alltag der meisten Menschen stark verändert. Sie sollen nur in Ausnahmefällen die eigene Wohnung verlassen. Soziale Kontakte zu pflegen und an Veranstaltungen teilzunehmen, ist kaum noch oder nur digital möglich. Verändert sich deshalb das Nutzungsverhalten rund um das Internet? Doch zuallererst ist ein Internetzugang erst einmal notwendig.
Bild:Personen, die Zugang zum Internet haben, gesamt und nach Alter, 2017 und 2020 (in Prozent), Deutsches Zentrum für Altersfragen
Im Rahmen des Deutschen Alterssurveys (DEAS) wurde untersucht, wie sich im Juni/Juli 2020 der Zugang zum Internet und seine Nutzung im Vergleich zu 2017 verändert haben.
Weiterlesen: Internetnutzung von Menschen in der zweiten Lebenshälfte
Akustik- und Musikinstrumentenforschung in der Zuse-Gemeinschaft trennt Klang vom Krach
Sei es Sprache oder Musik: Ob ein Klang zum einen als verständlich, zum anderen als angenehm empfunden wird, hängt nicht nur von der Lautstärke, sondern auch davon ab, in welchem Umfeld der Laut ertönt. Forschende der Zuse-Gemeinschaft arbeiten erfolgreich daran, das individuelle Hörerleben mit evidenzbasierten Methoden zu bewerten und daraus Schlüsse für verbesserte Akustik zu ziehen, sowohl fürs Hören des Individuums wie auch für Gemeinschaftserlebnisse wie Konzerte.
Bild: Messung einer Geige und Gitarre im reflexionsarmen Raum. Copyright: IfM
Die Sprachanalyse spielt bereits im heutigen Leben eine Rolle: Sprache kann aufgenommen, verarbeitet und übersetzt werden. SprachApps, die Erkrankungen anhand von Stimme und Sprache analysieren können, sind bereits in der Entwicklung. Nun geht das Team um Prof. Dr. Björn Schuller, Universität Augsburg, den nächsten Schritt: Mit dem im Januar 2021 gestarteten Projekt „ADI0NOMOUS“ erforschen sie Klang insgesamt. Das Projekt wird im Rahmen des renommierten Reinhart-Koselleck-Programms von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zunächst für fünf Jahre gefördert.
Bild: Prof. Dr. Björn Schuller, Universität Augsburg
Weiterlesen: Klanglandschaften mit künstlicher Intelligenz entschlüsseln
Der CIV NRW veröffentlicht eine Einladung von Kathrin Schröder und bittet um Teilnahme.
Der Arbeitsplatz nimmt eine wichtige Rolle im Leben ein. Aber wie zufrieden sind Menschen mit einer Schwerhörigkeit an ihrem Arbeitsplatz.
Alle schwerhörigen Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die einer beruflichen Tätigkeit nachgehen, sind zur Teilnahme an einer Umfrage eingeladen.
Die Teilnahme an der Befragung wird ca. 20 Minuten in Anspruch nehmen und gesammelte Daten werden in anonymisierter Form gespeichert und weiterverarbeitet.
Die Befragung wird im Rahmen einer Masterarbeit im Studiengang Rehabilitationswissenschaften M.A. der Universität zu Köln durchgeführt und durch den Lehrstuhl für Pädagogik und Didaktik hörgeschädigter Menschen betreut.
Sie können unter folgendem Link https://www.soscisurvey.de/azschwerhoerig/ teilnehmen:
Sollten Sie nicht zum Fragebogen weitergeleitet werden, kopieren Sie bitte den Link und fügen diesen in Ihr Browserfenster ein.
Kathrin Schröder
Studierende im Studiengang Rehabilitationswissenschaften M.A.
Universität zu Köln
Eine neue Studie zeigt, wie akute, hochgradige Lärmbelästigung zu langfristigen Änderungen im Gehirn führt. Das Forscherteam aus Göttingen, Magdeburg und Erlangen hat entdeckt, dass sich die Aktivität von Nervenzellen in der Hörrinde von Wüstenrennmäusen nach akuter Lärmbelästigung stark einschränkt, aber Wochen später deutlich verstärkt ist. Das Team vermutet hier einen dem Hörschaden entgegenwirkenden Kompensationsmechanismus und eine mögliche neurologische Ursache von Schwerhörigkeit oder Tinnitus. Die Studie ist in der aktuellen Ausgabe von „Frontiers in Neuroscience“ erschienen.
Bild: Die Wissenschaftler haben im Tiermodell untersucht, was im Gehirn von Wüstenrennmäusen nach Beschallung mit einem lauten Ton passiert, Reinhard Blumenstein, LIN
Nachdem an der Universität Lüttich in Belgien von Prof. Dr. Philippe Lefebvre, im September das erste vollständig implantierbare Cochlea-Implantat in Europa eingesetzt wurde (die CIV NRW News berichtete - Erstes vollständig implantierbares Cochlea-Implantat in Europa eingesetzt), wurde im November das erste vollständig implantierbare Cochlea-Implantat (TICI) in Deutschland eingesetzt. Die CIV NRW News macht darauf aufmerksam, dass es sich um eine Machbarkeitsstudie handelt und mit der Markteinführung erst in einigen Jahren zu rechnen ist.
Erstmals in Deutschland wurde ein vollständig implantierbares Cochlea-Implantat (Totally Implantable Cochlear Implant (TICI)) in der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde des LMU Klinikums München eingesetzt.
Bild: Prof. Dr. Joachim Müller, Foto: Peter Hölterhoff
Weiterlesen: Erstes vollständig implantierbares Cochlea-Implantat (TICI) in Deutschland eingesetzt
Alice Salomon Hochschule Berlin führt Datenerhebung unter Physio-, Ergotherapeut_innen und Logopäd_innen durch
Die Alice Salomon Hochschule (ASH) Berlin führt mit Unterstützung durch SEKIS (Selbsthilfe Kontakt- und Informationsstelle) ab heute eine wissenschaftliche Studie zur Zusammenarbeit von Therapieberufen (Physio-, Ergotherapie und Logopädie) und der sogenannten organisierten Selbsthilfe durch.
Weiterlesen: Datenerhebung unter Physio-, Ergotherapeut_innen und Logopäd_innen
Hochdotierter Wissenschaftspreis der Fondation Pour l’Audition für Göttinger Hörforscher
Prof. Dr. Tobias Moser erhält hohe Auszeichnung von französischer Fondation Pour l’Audition (FPA): „Großer Wissenschaftspreis 2020“ würdigt seine Pionierarbeiten auf dem Weg zum optischen Cochlea-Implantat für die Behandlung von Hörverlust. Der Preis ist mit 100.000 Euro dotiert.
Bild: Prof. Dr. Tobias Moser, Foto: Peter Hölterhoff
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Bild: Wie gelingt es gesunden Menschen, aus einer Vielzahl von Schallquellen die Stimme des aktuellen Gesprächspartners herauszufiltern? Das untersuchen Oldenburger Forscher mit EEG-Messungen und virtueller Realität. Universität Oldenburg/Giso Grimm
In Klassenzimmern, Großraumbüros oder in der Nähe vielbefahrener Straßen fällt vielen Menschen das Hören schwer. Um zu verstehen, wie die akustische Wahrnehmung in solch komplexen Umgebungen funktioniert, setzen Oldenburger Experten auf virtuelle Realität (VR). Gemeinsam mit Partnern leiten sie drei Projekte im neuen Schwerpunktprogramm AUDICTIVE („Auditive Kognition in interaktiven virtuellen Umgebungen“) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
Weiterlesen: Hörwahrnehmung besser verstehen durch virtuelle Realität
Konkurrenz für Schrifzdolmetscher? Ein alltägliches Gespräch zu verfolgen und genau wiederzugeben ist eine der größten Herausforderungen in der Forschung an Künstlicher Intelligenz (KI). Forscherinnen und Forschern des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) ist es nun erstmals gelungen, mit einem Computersystem die Erkennungsgenauigkeit des Menschen beim Erkennen solcher spontan gesprochener Sprache zu übertreffen – und dies mit nur minimaler Verzögerung zum Sprechen.
Bild: Schriftdolmetscherinnen Foto: Peter Hölterhoff
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