Der Oldenburger Neuropsychologe Dr. Martin Bleichner ist in das renommierte Emmy Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) aufgenommen worden. In den kommenden sechs Jahren fördert die DFG die Nachwuchsforschungsgruppe „Transparentes EEG zur Messung der Lärmwahrnehmung in Alltagssituationen“ mit bis zu 1,3 Millionen Euro. Bleichner, der am Department für Psychologie der Universität Oldenburg lehrt und forscht, wird gemeinsam mit vier Mitarbeitern an dem Projekt arbeiten.
Welttag der Menschen mit Behinderung am 3.12
Menschen mit Behinderung haben in der Freizeit und am Arbeitsplatz häufig mit Benachteiligungen zu kämpfen, die ihnen gleichberechtigte Teilhabe im gesellschaftlichen und beruflichen Alltag erschweren. Wissenschaftler an Forschungsinstituten der Zuse-Gemeinschaft arbeiten in zahlreichen Projekten daran, Innovationen für Menschen mit Behinderung zu schaffen, die Erleichterungen und Lebensqualität bringen.
Der von den Vereinten Nationen ausgerufenen Tages der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember folgt 2018 dem Leitspruch: „Menschen mit Behinderung ermächtigen sowie Inklusion und Gleichheit sicherstellen.“ Getreu diesem Motto bringen Innovationen aus den Instituten der Zuse-Gemeinschaft mehr Teilhabe für benachteiligte Menschen – und bedienen sich dabei digitaler Technologien. In Deutschland leben laut Angaben des Statistischen Bundesamtes etwa 7,8 Millionen schwerbehinderte Menschen.
Bild: Selbstbestimmtes Training für Gehör und Stimme. Copyright: Hibbeler/HörTech gGmbH
Göttinger Sinnesforscher entschlüsseln mittels höchstauflösender Elektrophysiologie das elementare Datenpaket der Informationsübertragung im Innenohr und weisen damit einzigartige Effizienz beim Hören nach. Publikation in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS)“.
(umg/MPIbpc) Göttinger Wissenschaftler sind dem Verständnis, wie der Mensch hört, einen wichtigen Schritt nähergekommen. Die Umwandlung von akustischer Information in ein Nervensignal erfolgt an speziellen Kontaktstellen (den sogenannten Bandsynapsen) zwischen Haarsinneszellen und Hörnervenzellen im Innenohr. Dort wird Information über den Schall mittels Freisetzung von Bläschen (synaptischen Vesikeln) weitergegeben, die mit Botenstoffen gefüllt sind. Anders als bisher von Hörforschern angenommen, konnten die Göttinger Sinnesforscher nun nachweisen, dass bei der Umwandlung von akustischer Information in ein Nervensignal an der Haarzellsynapse im Innenohr überwiegend einzelne synaptische Vesikel freigesetzt werden. Damit ist das elementare Datenpaket der hochspezialisierten Haarzellsynapse grundsätzlich vergleichbar mit dem anderer Synapsen des Nervensystems.
Weiterlesen: Fundamentale Frage der Informationsübertragung im Ohr geklärt
Forscher der Technischen Universität Darmstadt, die im Sonderforschungsbereich CROSSING der Deutschen Forschungsgemeinschaft zusammenarbeiten, haben gemeinsam mit japanischen und kanadischen Partnern einen technologischen Prototypen entwickelt, der eine jahrzehntelange sichere Speicherung sensibler Gesundheitsdaten gewährleisten soll. Das Ergebnis der Kooperation präsentierten sie soeben während einer Fachkonferenz in Peking, China. Das System geht in den nächsten Wochen in Japan in den Testbetrieb.
Weiterlesen: Langfristig sicherer Speicher für sensible Gesundheitsdaten
Bereits in Sekundenbruchteilen hören Menschen Instrumente und Stimmen aus Tonaufnahmen heraus. Felix Thiesen von der HMTMH untersucht diese Hörleistung wissenschaftlich.
Felix Thiesen untersucht, welche konkreten Bestandteile der Instrumentierung eines Stückes wie häufig korrekt erkannt werden. Musiker scheinen Laien in dieser Hörleistung nur geringfügig überlegen zu sein.
Foto: CIV NRW e.V.
„beeinträchtigt studieren – best2“: Neue Studie des Deutschen Studentenwerks (DSW) und des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW); 21.000 Studierende mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen von 153 Hochschulen nahmen teil; Erstmals Aussagen zum sozialen Miteinander; Beratungsangebote besser bekannt; Nachteilsausgleiche wirksam, aber zu wenig genutzt; Unterstützung der Familie von hoher Bedeutung; Mehr Unterstützung in der Studieneingangsphase notwendig
Die HörTech gGmbH und der Exzellenzcluster Hearing4all präsentieren, auf dem 63. Internationalen Hörakustiker-Kongress vom 17. bis 19. Oktober in Hannover, aktuelle Forschungsergebnisse und nutzerorientierte Anwendungen für Hörakustik und Hörsystemindustrie. Ganz nach dem diesjährigen Leitthema des EUHA-Kongresses „Digitalisierung“ laden die gezeigten Anwendungen und Demonstratoren die Messebesucher auf eine Reise in die Zukunft der Branche ein.
TASCAR – die Toolbox für virtuelle Akustik – holt die Realität ins Labor
Weiterlesen: HörTech und der Exzellenzcluster Hearing4all auf der EUHA 2018
Erstmals an Bord eines Schiffs überhaupt: das 3D-Soundsystem SpatialSound Wave des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT aus Ilmenau.
Ein Soundsystem für verschiedene Anforderungen
Im Multifunktionsraum »Theater Schaubühne« wird das 3D-Soundsystem seit Fahrtantritt täglich bei Konzerten, Live-Shows, Theaterstücken oder alternativ für Filmvorführungen eingesetzt. Für diese unterschiedlichen Verwendungszwecke waren bisher zwei Beschallungslösungen und entsprechender Konfigurationsaufwand nötig.
Mit dem Soundsystem SpatialSound Wave und 40 fest installierten Lautsprechern werden jetzt alle Anwendungsfälle und die damit verbundenen Klangbedürfnisse abgedeckt. Das spart nicht nur mühevolles Umbauen, sondern löst auch das bisherige Platzproblem, was den zusätzlichen Lautsprechern für Live-Shows geschuldet war.
Weiterlesen: Kreuzfahrtschiff »Mein Schiff 1« mit 3D-Sound an Bord
Auf Social Media-Plattformen wie Facebook findet sich eine große Fülle an gesundheitlichen Fehlinformationen. Dies lässt sich etwa am Beispiel von Neuigkeiten zum Thema „Impfen“ beobachten. Gleichzeitig verringert sich die Zahl von Spezialisten im Gesundheitsjournalismus. Eine solche Entwicklung kann ernsthafte schädliche Auswirkungen haben.
Menschen wenden sich an soziale Netzwerke, um sich über Gesundheitsthemen zu informieren. Doch diese Netzwerke sind übersät von Falschmeldungen und Ungenauigkeiten, wie Forscher in Sydney herausgefunden haben.
Weiterlesen: Social Media: Eine Gefahr für unsere Gesundheit?
Im Jobcoaching erfahren Menschen mit Behinderung Wertschätzung
Bei der 2. JADE-Tagung „Mittendrin und außen vor“ an der HAWK wurden jetzt Zwischenergebnisse vorgestellt
Was ist Jobcoaching? Was macht diese Unterstützungsform für Menschen mit Behinderung im Berufsleben aus? Das Forschungsprojekt JADE kommt dieser Frage langsam näher. JADE bedeutet „Jobcoaching zur Arbeitsplatzsicherung definieren und evaluieren“ und ist ein dreijähriges, vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördertes qualitativ angelegtes Forschungsprojekt an der HAWK.
Bild: Ein Expert/inn/enkreis von rund 50 Personen füllte den Senatssaal am Goschentor und diskutierte Teilergebnisse des zweiten Arbeitspaketes der Studie Foto: HAWK
Ein weiterer großer Erfolg für die Universität Oldenburg: Der Exzellenzcluster-Antrag „Hearing4all: Medicine, Basic Research and Engineering Solutions for Personalized Hearing Care („Hören für Alle: Medizin, Grundlagenforschung und technische Lösungen für personalisierte Hörunterstützung“) hat in der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern gepunktet und wird für sieben weitere Jahre gefördert. Die beantragte Fördersumme betrug 55 Millionen Euro. Die Oldenburger hatten, basierend auf den Ergebnissen des bisherigen Exzellenzclusters, ihren Antrag erneut gemeinsam mit Hörforschern aus Hannover entwickelt.
Bild: Freuen sich über den Erfolg in der Exzellenzstrategie: Sprecher des Exzellenzclusters Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier (Mitte) mit weiteren leitenden WissenschaftlerInnen der Universität. Foto: Uni Oldenburg
Nervenzellen in der Hirnregion Planum temporale besitzen in der linken Hemisphäre mehr Verbindungen als in der rechten Hemisphäre – und das ist entscheidend für eine schnellere Sprachverarbeitung, berichten Forscherinnen und Forscher der Ruhr-Universität Bochum und der Technischen Universität Dresden in der Zeitschrift „Science Advances“. Beweise für die Sprachdominanz der linken Hemisphäre gab es bereits viele; bislang war jedoch unsicher, was auf neuroanatomischer Ebene dahintersteckt.
Eine neue Form der Magnetresonanztomografie in Kombination mit EEG-Messungen ermöglichte es, Einblicke in die Mikrostruktur des Planum temporale mit der Geschwindigkeit der Sprachverarbeitung zusammenzubringen. Das Team um Privatdozent Dr. Sebastian Ocklenburg, Patrick Friedrich, Christoph Fraenz, Prof. Dr. Dr. h. c. Onur Güntürkün und Dr. Erhan Genç beschreibt die Ergebnisse in der Ausgabe vom 11. Juli 2018.
Bild: Die Biopsychologen Onur Güntürkün, Erhan Genç und Sebastian Ocklenburg (von links) ergründen die Funktionsweise des Gehirns. © RUB, Marquard
Weiterlesen: Warum die linke Hirnhälfte Sprache besser versteht als die rechte
Eine Chance für Hörgeschädigte entsprechende Anlagen einzufordern?
Neues Rathaus, Windpark oder Straßenbau: ForscherInnen der Uni Siegen entwickeln eine Online-Plattform, damit BürgerInnen bei öffentlichen Bau- oder Infrastrukturprojekten einfach und unkompliziert mitreden können.
Die Stadt Olpe bekommt ein neues Rathaus. Das haben die Bürgerinnen und Bürger im Frühjahr 2017 per Bürgerentscheid entschieden – die Mehrheit hatte dabei gegen eine Sanierung des alten und für den Bau eines neuen Rathauses gestimmt. Der Neubau ist jedoch nur ein Teil eines großen Stadtentwicklungsprogramms entlang der Bigge, das gerade erarbeitet wird. Auch hier möchte die Stadt Olpe die Meinungen ihrer Bürgerinnen und Bürger einholen: Über eine eigens dafür eingerichtete Homepage können sie sich bereits umfassend über den Prozess informieren und eigene Ideen einbringen. Darüber hinaus wird nach weiteren Beteiligungsmöglichkeiten gesucht, die sich speziell an bestimmte Interessengruppen richten. WissenschaftlerInnen der Uni Siegen entwickeln aktuell ein Beteiligungstool, das Kommunen für solche Zwecke nutzen können. Das interdisziplinäre Forschungsprojekt läuft über drei Jahre und wird vom Land NRW mit 1 Million Euro gefördert.
- Wie kommen wissenschaftliche Erkenntnisse in die Gesundheitsversorgung?
- Neuer Sonderforschungsbereich zur Hörakustik
- Verarbeitung von Sinneseindrücken im Gehirn
- Kann man Licht hören?
- Neue Professur „Auditorische Signalverarbeitung“ an der Lübecker Fachhochschule
- Mikro-CT-Bilder versprechen Hoffnung für Schwerhörige
- Optimierte Wahrnehmung zu Zeiten der Dämmerung
- Virtuelle Klangwelten:
- Wie die Form unserer Ohren bestimmt, was wir hören
- Elektrische Hirnstimulation verbessert Sprachverstehen
