Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) ist als eines von drei Zentren in Bayern an einer Studie zur Behandlung von Hörsturz beteiligt. Die Teilnehmer haben die Chance auf eine Therapie, die erstmals die Ursache des Hörsturzes direkt adressiert.
Jährlich stellen tausende Menschen plötzlich fest, dass die Welt auf einer Seite leiser geworden ist. Der Wecker klingt gedämpft, das Vogelzwitschern ist kaum hörbar – begleitet von einem störenden Rauschen und Schwindel. Diese Symptome können auf einen Hörsturz hinweisen, eine plötzliche und ursächlich unklare Verschlechterung des Hörvermögens.
Bild: Martin Meyer © UKR
Häufig gibt es für einen Hörsturz keinen erkennbaren Auslöser, was die Behandlung bisher erschwert hat. Nun gibt es Hoffnung: In einer europaweiten Phase--Studie wird ein neues Medikament getestet, das die Ursache des Hörsturzes erstmals direkt angeht. Das Universitätsklinikum Regensburg ist neben dem Klinikum rechts der Isar der TU München und dem Universitätsklinikum Würzburg das dritte Zentrum in Bayern, das diese neue Therapie anbietet und somit auch dem ostbayrischen Raum einen besseren Zugang zu dieser neuartigen Therapie verschafft.
„Das Medikament hat in den bisherigen Studien beeindruckende Ergebnisse gezeigt. Erstmals können Fehlfunktionen der Sinneshaarzellen und des Hörnervs gezielt regeneriert werden – ein bahnbrechender Fortschritt in der kausalen medikamentösen Therapie“, erklärt PD Dr. Sebastian Rösch, Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Leiter der Studie am UKR.
„Wir freuen uns, unseren Studienteilnehmern ein Medikament anbieten zu können, das in präklinischen Studien bereits eine deutliche Überlegenheit gegenüber den traditionellen Methoden gezeigt hat. Dies könnte der lang ersehnte Durchbruch in der Behandlung des Hörsturzes sein“, ergänzt Prof. Dr. Christopher Bohr, Direktor der Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde des UKR.
Das neue Medikament wird einmalig als Spritze ins Mittelohr verabreicht und wirkt gezielt dort, wo es gebraucht wird, mit deutlich weniger Nebenwirkungen als die herkömmliche Kortisonbehandlung. Erste präklinische Tests zeigen, vielversprechende Hörergebnisse im Sinne einer Verbesserung nach Verabreichung des Medikaments.
Interessierte Patienten sollten sich innerhalb 24h nach Auftreten der Symptome bei ihrem HNO-Arzt melden und gezielt nach der Studie fragen oder direkt per E-Mail an das UKR wenden (
Quelle: Universitätsklinikum Regensburg (UKR)