Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) freut sich dreifach: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat beschlossen, drei Sonderforschungsbereiche für ihre jeweils dritte und letzte Förderperiode weiter zu finanzieren. Darunter auch die Forschung der Verarbeitung von Sinneseindrücken im Gehirn.
Sonderforschungsbereich 874 „Integration und Repräsentation sensorischer Prozesse“
Der interdisziplinäre Forscherverbund untersucht, wie das Gehirn Sinneseindrücke zu komplexem Verhalten und Gedächtnis verarbeitet. Die Forschung in den kommenden vier Jahren soll auf den bisherigen Erkenntnissen aufbauen: „In der ersten Förderperiode haben wir grundlegend untersucht, wie Sinnesreize im Gehirn weiterverarbeitet werden. Dann haben wir verglichen, ob wir besser lernen, wenn wir einen Sinnesreiz allein verarbeiten oder wenn zum Beispiel riechen, hören und schmecken gleichzeitig verarbeitet werden – das nennt sich multimodale Verarbeitung“, erklärt Sprecherin Prof. Dr. Denise Manahan-Vaughan. In der letzten Förderperiode steht nun die transmodale Sinnesverarbeitung im Vordergrund – also die Frage, wie die Sinneskortizes zusammenarbeiten.
In drei neuen Teilprojekten werden sich die Forscherinnen und Forscher den speziellen geistigen Fähigkeiten von Rabenvögeln widmen, die Rolle verschiedener Gehirnregionen beim Lernen untersuchen und die Informationsverarbeitung durch Neuromodulation im Hippocampus erforschen.
Insgesamt beteiligen sich 15 wissenschaftliche Teilprojekte aus den Fakultäten für Biologie und Biotechnologie, Medizin, und Psychologie sowie der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Bergmannsheil und des Knappschaftskrankenhauses.
Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses steht weiterhin im Fokus des Sonderforschungsbereichs. Das integrierte Graduiertenkolleg unter dem Dach der International Graduate School of Neuroscience bietet auf höchstem wissenschaftlichem Niveau eine strukturierte Ausbildung in den sensorischen Neurowissenschaften.
Quelle: Ruhr-Universität Bochum