Am vierten Adventssonntag der Reihe der Online Adventslesungen des CIV NRW, hielt die Autorin Maryanne Becker aus Berlin eine Lesung aus ihrem Buch „Die Flickschneiderin“.
In diesem Roman geht es um eine dramatische Liebesgeschichte der katholischen Anna, die in dem jüdischen Haushalt der Familie Kaufmanns als Flickschneiderin arbeitet und um den weltgewandten Neffen von Frau Kaufmanns namens Leo. Der Schauplatz ist in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhundert in der Eifel und Belgien angesiedelt.
In der Lesung geht es um das Kennenlernen von Anna und Leo. Leo und seine Verwandten aus Berlin folgten einer Einladung der Familie Kaufmann zum Chanukka Fest im Jahre 1934 in die Eifel. Dort soll Leo auf Wunsch seiner Verwandten auch „auf Brautschau“ gehen, denn unter den Gästen befindet sich die Familie Müller mit zwei heiratsfähigen Töchtern. Leo aber ist sofort fasziniert von Anna, die auch zum Fest eingeladen wurde. Sie fühlt sich ebenfalls zu Leo hingezogen, doch sie ziert sich, auf Grund ihres Gesellschaftsstandes. Leo lässt trotzdem keine Gelegenheit aus, Anna näher kennenzulernen…
Wie schon in den vorherigen Lesungen auch, standen die Autorinnen nach der Lesung für Fragen zur Verfügung. So nahm auch Maryanne bereitwillig die Fragen entgegen. Natürlich kam die Frage, warum das Buch mit „die Flickschneiderin“ betitelt wurde, und ob die Autorin selbst Bezug zu diesem Handwerk hat.
Sie habe keinen Bezug zum Nähen, meinte Maryanne, weil sie zwei linke Hände habe, aber in ihrem Studium für Geschichte hat sie sich mit dem Thema über „Frauen und Technikgeschichte“ befasst.
Ihre Antwort auf die Frage, warum der Roman in der Eifel bzw. Belgien spielt, lautete, dass sie sich in der Eifel und in ihrem Geburtsland Belgien sehr gut auskenne und dass diese Gebiete unter den Nationalsozialisten sehr gelitten hatten.
Zu dem obengenannten Buch gibt es noch zwei Bücher, in denen Annas und Leos Verwandten Hauptrollen innehaben: „Die Baumwollfarmerin“ und „die Tochter der Flickschneiderin“. Maryanne hat ausführlich deren Inhalte zum Besten gegeben.
Maryanne Becker ist nicht nur als Autorin unter den CI-TrägerInnen bekannt, sondern ist als Selbstbetroffene engagiert in den Sozialen Medien und für Beratungen viel unterwegs.
Somit weiß sie um die Problematik der Hörbeeinträchtigung und hat relativ deutlich und langsam gesprochen. Sie nahm auf die Schriftdolmetscherin Angelika Rücksicht, indem sie Sprechpausen eingelegte, damit die Schriftdolmetscherin in Ruhe zu Ende schreiben konnte.
Die Lesung war ein schöner Abschluss dieser Reihe der Online Adventslesungen des CIV NRW. Wie ich es schon letzte Woche getan habe, danke nochmal an die Organisatoren, Marion, Bärbel und Peter (Vorstand CIV NRW).
Ich wünsche allen ein besinnliches Weihnachtsfest. Bestimmt werden die Tage und die nächsten Wochen viel ruhiger sein.
Einen Tipp: Eine gute Gelegenheit Bücher zu lesen ;-)
Ein guter und ruhiger Rutsch in Jahr 2021 mit viel Ausdauer, Glück und vor allem Gesundheit im Gepäck. Bleibt gesund!
Andrea Muschalek
Bild: Von den Advents-Lesungen berichtete Andrea Muschalek. Foto: Peter Muschalek