Meine Vorstellung war, wir sitzen in Stuhlreihen und hören stundenlang Vorträgen zu, Themen, die wir vielleicht schon kennen. Aber Lust auf das Thema CI hatten wir allemal als Eltern von Josefine (3 Jahre, seit dem 10. Lebensmonat Implantate) und Karl (8 Monate, derzeit Hörgeräte).
Schon ab der ersten Sekunde in Haltern war klar, das hier sollte etwas ganz anderes werden. Gleichgesinnte, Herzlichkeit, Offenheit und ja - es darf auch einfach mal nur und ausschließlich um die CI‘s unserer Kinder gehen!
Dann keine Stuhlreihen, sondern Stuhlkreis, in dem wir alle uns gegenseitig begegnen und näher kommen werden. Keine Vorträge, sondern ein Workshop mit Austausch, Tränen, Aktivismus und Optimismus!
Eltern, bei denen es um Adoption, bevorstehende OP, Alltag, Selbstbewusstsein, Selbstbestimmung und weitere Entscheidungen ging und geht. Zwei wahnsinnig gute und verständnisvolle Referenten, die selbst hörgeschädigt sind und uns über 2 Tage auf eine besondere Reise mitgenommen haben. Emotionsgeladener Input, sachliche Fakten, Geschichten, die das Leben schreibt. Die Mitwirkung der Vorsitzenden des CIV und ihrer Stellvertreterin persönlich geben die Wertschätzung gegenüber unserer Kinder wieder.
Eine bunte Kinderbetreuung mit Plätzchen backen und Baumschmuck bemalen machen auch die Kinder glücklich. Und möchte ein Kind doch lieber zu Mama und Papa stört das hier niemanden - im Gegenteil - man bestaunt gemeinsam eher diese Zauberwesen mit ihren Zauberöhrchen in weiß, braun, schwarz, bunt.
Seit 2 Jahren geht es in unserer Welt um nichts anderes als Josefines (in unserer Sprache) „Öhrchen“, sodass wir dachten routiniert, taff und selbstsicher damit zu sein. Nun aber bin ich eines besseren Belehrt worden und mache mir neue Gedanken.
Her damit, mehr davon!
Und Josefines selbstverständlicher Umgang mit den Öhrchen sagt mir: schau weiter in meine Welt!
Text: Marlen Hagemann für CIV NRW News, Fotos: Marion Hölterhoff
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