Julia Riepe (24) hat sich für neues Hören mit dem Cochlear™ Nucleus® Kanso® entschieden
Julia Riepe (24) aus Osnabrück will demnächst ihre Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb abschließen. Die Linienbusse der Osnabrücker Verkehrsgemeinschaft (VOS) lenkt sie schon jetzt sehr versiert durch die Stadt. Dabei ist die junge Frau eigentlich taub. Sie hört mit zwei Cochlear™ Nucleus® Kanso® Implantat-Systemen. Für diese hat sich Julia Riepe ganz bewusst entschieden und damit ihr Leben grundlegend verändert. – Ihre Geschichte ist eine von ganz vielen Geschichten über den Weg zum neuen Hören.
Bild: Julia Riepe, Foto: Schaarschmidt/Cochlear Deutschland
Schon früh wurde bei Julia Riepe eine Hörschädigung festgestellt. Im Alter von drei Jahren bekam sie ihre ersten Hörgeräte, die ihren Hörverlust anfangs gut kompensierten. Doch nach und nach verschlechterte sich ihr Hörvermögen weiter. Sie musste von der Regelschule auf das Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte (LBZH) wechseln. Nach dem Realschulabschluss war sie sehr eingeschränkt bei ihrer Berufswahl. Sie absolvierte eine Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau und wollte das Fachabitur machen. Doch trotz aller Bemühungen – durch ihre mittlerweile starke Schwerhörigkeit konnte sie dem Unterricht nicht mehr folgen. Sie musste die Schule abbrechen.
„Das Gefühl, gescheitert zu sein, war sehr belastend“, erinnert sich Julia Riepe. „Hinzu kamen die negativen sozialen Erfahrungen aufgrund meiner Hörschädigung. Ich war etwa 19, als ich mich immer mehr zurückzog. Sehr oft hatte ich das Gefühl, wie unter einer Glocke zu leben.“
„Auslöser für den Entschluss zur CI-Versorgung war der Cochlear Kanso.“
Wenn selbst stärkste Hörgeräte keine ausreichende Hilfe mehr bieten, dann können Cochlea-Implantate (CI) ein Leben in der Welt des Hörens ermöglichen. Auch Julia Riepe war früh eine CI-Versorgung empfohlen worden. Doch sie schob diesen Schritt lange auf: „Mein Ohrenarzt sprach das CI-Thema immer mal wieder an, und ich habe mir jedes Mal gesagt, dass ich auch so noch zurechtkomme. Bis es absolut nicht mehr ging.“
Ein Auslöser für ihren Entschluss: die Vorstellung des Cochlear Kanso, des weltweit einzigen CI-Soundprozessors mit zwei Mikrofonen, der frei vom Ohr getragen wird. – „Ich wollte auf keinen Fall einen Soundprozessor hinter dem Ohr, der dann noch größer wäre als meine Hörgeräte“, so Julia Riepe. „Zu wissen, dass es eine Lösung wie den Cochlear Kanso gibt, hat mir da sehr geholfen.“
In der Folge studierte Julia Riepe die Unterlagen sämtlicher Hörimplantat-Hersteller. Sie suchte Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe und ließ sich in einer spezialisierten HNO-Klinik beraten. Und sie blieb bei ihrer Entscheidung für den Cochlear Kanso: „Zusätzlich überzeugt hatte mich vor allem auch die Modernität – also die vielen Möglichkeiten zur Anbindung ohne Kabel.“
Julia Riepes neues Hören: „Von Woche zu Woche wurde es besser.“
Ihre erste CI-Operation hatte Julia Riepe 2016. Bereits wenige Wochen nach der OP die Erstanpassung des Soundprozessors und der Beginn des neuen Hörens: „Anfangs war das völlig anders als alles, was ich erwartet hatte. Es klang noch sehr verzerrt. Doch schon nach einer Woche, in der ich viel geübt habe, sah es ganz anders aus. Und von Woche zu Woche wurde es besser. Einen besonderen Moment erlebte ich nach drei Monaten in einer Diskothek. Plötzlich verstand ich die Leute besser als sie sich untereinander. Ich dachte: ‚Wow, was ist da jetzt passiert?!‘“
Mit ihrem Cochlea-Implantat war Julia Riepe bald derart zufrieden, dass sie sich nach einem Jahr auch das andere Ohr operieren ließ: „Das hat mich erst recht begeistert. Innerhalb von drei Wochen war das neu versorgte Ohr auf dem Stand des anderen.“
Busfahrerin mit Cochlea-Implantaten: „Heute weiß ich, dass ich es kann.“
Zurückblickend hat sich das Leben der jungen Frau seit dieser Zeit sehr verändert: „Ich bin heute viel selbstbewusster und habe schon lange keine Angst mehr, auf andere Menschen zuzugehen. Früher war diese Angst ständig da.“
Zudem konnte sich Julia Riepe neue berufliche Perspektiven eröffnen: „Ich lerne jetzt Fachkraft im Fahrbetrieb und fahre inzwischen seit einem Jahr selbst Linienbus. Ehrlich gesagt, hatte ich anfangs Sorge, dass ich die Ausbildung vielleicht wieder nicht schaffe. Aber heute weiß ich, dass ich es kann. Als Busfahrerin habe ich täglich mit unterschiedlichsten Menschen zu tun, mit Senioren und Kindern, auch mit Nicht-Muttersprachlern, mit denen die Verständigung eine zusätzliche Herausforderung sein kann. Ich komme damit sehr gut zurecht.“
Auch sonst erlebt Julia Riepe keine Einschränkungen mehr: „Ich kann an Gruppendiskussionen teilnehmen oder in einem Restaurant sitzen und mich unterhalten. All das ging lange Zeit gar nicht.“ – Neben ihren Cochlea-Implantaten verwendet sie das Cochlear True Wireless® Zubehör: „Den Telefonclip nutze ich insbesondere, um beim Sport Musik zu hören und um auf der Arbeit zu telefonieren. Das Minimikrofon 2+ unterstützt mich beim theoretischen Unterricht in der Berufsschule. Und für das Fernsehen zu Hause nutze ich den Audio Transmitter.“
Julia Riepe (24): „Ohne meine Cochlea-Implantate wäre mir mein jetziges Leben nicht mehr möglich.“
Nach Abschluss ihrer Ausbildung strebt Julia Riepe nun eine Arbeit in der Disposition an. Zudem möchte sie weiter lernen und einen Abschluss als Verkehrsmeisterin erreichen. – Kann sie sich heute noch ein Leben ohne Cochlea-Implantate vorstellen? – „Ohne CI wäre ich ziemlich aufgeschmissen“, so Julia Riepe. „Mein jetziges Leben wäre nicht mehr möglich. Ich wäre dann schon sehr unglücklich. Eine ganze Zeit vor der OP war ich das auch. Ich glaube, ohne meine Cochlea-Implantate wäre ich im Leben nicht mehr froh geworden.“
Quelle: Cochlear Deutschland