Europas größtes Festival für Menschen mit und ohne Behinderung begeisterte das Publikum / Top-Acts sorgten für Stimmung / Veranstalter Landschaftsverband Rheinland (LVR) zieht positive Bilanz / Sommerblut Kulturfestival gestartet
Köln/Rheinland, 25.05.2019. 30.000 Gäste haben an diesem Samstag den 20. „Tag der Begegnung“ im Kölner Rheinpark und Tanzbrunnen gefeiert – für ein gutes Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung. Die Besucherinnen und Besucher erlebten ein Musik-Festival auf drei Bühnen, eine Ausstellung im Rheinpark sowie über 160 inklusive Mitmachaktionen. Schirmherr André Kuper, Präsident des Landtages NRW, und Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, begrüßten die Gäste. Claudia Middendorf, Behindertenbeauftragte des Landes NRW, diskutierte mit anderen Talkgästen über „Inklusion im Wandel“.
Bild: Der CIV NRW auf dem Festival, Foto: Petra Steyer
Programm-Höhepunkt war das Finale des „Tags der Begegnung“, das gleichzeitig das 18. Sommerblut Kulturfestival einläutete: Die Pop Nights feat. Culcha Candela, Leslie Clio und Jochen Distelmeyer brachten die Menschen im Tanzbrunnen zum Beben – Singer-Songwriterin CassMae verzauberte mit ihrer gefühlvollen Stimme, REDO gab Breakdance zum Besten. Für das inklusive Ensemble von „SEIN – Die Show der Begegnung“ war der Auftritt im Tanzbrunnen Tourneeauftakt – der Bühnenact des LVR wird in den kommenden Wochen auf Festivals im ganzen Rheinland zu sehen sein. Tanz, Musik, Schauspiel und Performance bietet das Sommerblut Kulturfestival ab heute bis zum 11. Juni an Kölner Spielorten an.
Der Rheinpark wurde vom LVR barrierearm ausgebaut, sodass die Ausstellung von über 160 Vereinen, Verbänden, Initiativen, sozialen Trägern und Unternehmen für alle zugänglich war – erstmals unterstützt durch ein digitales Leitsystem, das auch blinden Menschen Zusatzinformationen bot. Alle Mitmachaktionen waren für Menschen mit und ohne Behinderung ausgerichtet und ermöglichten Perspektivwechsel: Wer üblicherweise zu Fuß unterwegs ist, probierte sich im Rollstuhlbasketball, Menschen im Rollstuhl erlebten – oft erstmalig – das Seilklettern in luftigen Höhen.
LVR-Direktorin Ulrike Lubek erklärt: „Wer sich kennenlernt, kann Ängste, Vorurteile und Barrieren abbauen – das war 1998 die Idee für den ersten ‚Tag der Begegnung‘. Es macht mich glücklich zu sehen, mit wie viel Engagement und Leidenschaft dies zum Jubiläum umgesetzt wurde. Beeindruckt haben mich aber nicht nur die Aussteller sowie Künstlerinnen und Künstler, sondern auch die Gäste, die mit Offenheit und guter Laune aufeinander zugegangen sind.“
Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, ergänzt: „Obwohl Inklusion seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention 2009 in Deutschland ein Menschenrecht ist, werden Menschen mit Behinderung noch immer viel zu oft als Bittstellende betrachtet. Heute haben sich alle auf Augenhöhe getroffen, Begegnung ist hier ganz selbstverständlich. Dieses Signal möchten wir auch in Zukunft senden.“
Der LVR feiert den „Tag der Begegnung“ seit 1998 als Signalveranstaltung für ein besseres Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung. Der Kommunalverband reagierte mit der Veranstaltung auf ein umstrittenes Gerichtsurteil, das Menschen mit Behinderung im Garten ihres Wohnhauses zum Schweigen bringen sollte, weil sich ein Nachbar gestört fühlte. Der „Tag der Begegnung“ findet alle zwei Jahre im Kölner Rheinpark statt. Die Stadt Köln stellt dem LVR das Gelände kostenfrei zur Verfügung.
Der „Tag der Begegnung“ 2019 wurde insbesondere unterstützt von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), dem Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen e.V. (BRSNW), der Gold-Kraemer-Stiftung, der RheinEnergie AG und den Sparkassen und der Stadt Köln.
Das Programm wurde mit freundlicher Unterstützung der Stadt Köln und in Kooperation mit dem Sommerblut Kulturfestival realisiert.
Der CIV NRW war ebenfalls mit einem Infostand vertreten. den Bericht finden Sie hier: https://www.civ-news.de/civ-nrw/magazin/reportagen/639-eine-begegnung-mit-hindernissen.html
Quelle: LVR