joomplu:3130Um eine effiziente Beratung gewährleisten zu können, nehmen Mitglieder des Vorstandes in unregelmäßigen Abständen an verschiedenen Veranstaltungen der CI- Hersteller teil. Im Januar konnten wir, Marion, Rolf und ich auf einem Workshop der Firma Med-El die neuen Produkte, die Technik und viel Wissenswertes rund ums CI kennenlernen. Der Workshop fand dieses Mal in Rotenburg a. d. Fulda statt.

24.01.2019 Begrüßungsempfang
Die Anreise nach Rotenburg a. d. Fulda ins Göbels Hotel Rodenberg verlief ohne größere Probleme und so konnten wir um etwa 15 Uhr einchecken. Mit Tagungskapazitäten für bis zu 450 Personen und einer Veranstaltungsfläche von 2000 m² für bis zu 2.750 Personen zählt das 4- Sterne Hotel in Rotenburg zu den größten Event- und Business-Hotels der Region. Das familiengeführte Hotel liegt auf dem Rodenberg hoch oben über dem romantischen Fuldatal und bietet einen herrlichen Blick über die schöne Fachwerkstadt Rotenburg an der Fulda.


Die herzliche Begrüßung durch Anita Zeitler, Support Managerin bei Med-El und verantwortlich für die Organisation der Veranstaltung erfolgte pünktlich um 16 Uhr mit einem Sektempfang. Wir begrüßten uns bekannte und noch unbekannte Teilnehmer und schnell begannen das Netzwerken, der Gedankenaustausch und das Kennenlernen. Dazwischen durften wir ein delikates Abendessen zu uns nehmen.


25.01.2019 Workshop Tag 1
Um 8:30 Uhr startete der Workshop, dessen Programmablauf, den Anita Zeitler nach der allgemeinen Begrüßung vorstellte, interessante Themen versprach.
Der Workshop wird von zwei sehr guten Schriftdolmetscherinnen begleitet und der Ton zusätzlich über eine FM- Anlage gesendet. Zwei Soundfieldsäulen tragen den Ton in gut verständlicher Form in den gesamten Raum.
Vorab wurde uns von Johanna Weigel die Fa. Med-El vorgestellt. Der Hauptsitz befindet sich in Innsbruck (Österreich), Forschungsschwerpunkt liegt beim CI, es wird aber auch auf anderen Feldern geforscht. Sehr stolz ist die Firma darauf, dass die Forschung, Entwicklung und die Fertigung komplett in Europa durchführt wird. In wenigen Jahren haben die Unternehmensgründer Dr. Ingeborg Hochmair und Prof. Erwin Hochmair die Firma zu einem 2000 Mitarbeiter zählendem Unternehmen ausgebaut.
Johanna Weigel, Guido Schropa, Isabell Fraulieb, Arnold Erdsiek, Raymond Mederake, Lucas Lehning (alle Med-El), Peter Kroel (Humantechnik), Matthias Jöde (Phonak) und Gerhard Roth überzeugten anschließend mit Vorträgen.
Den Vortragsreigen eröffneten Johanna Weigel und Guido Schropa.
Sie stellten das Cochlea- Implantat System und weitere Systeme vor. Wie alle Med-El Implantate ist auch das Synchrony Implantat vor- und rückkompatibel mit den Audioprozessoren. Einmal implantiert, kann ein Implantat daher immer so lange wie möglich genutzt werden. Die Audioprozessoren Sonnet, Rondo und Rondo 2, sowie Zubehör wurden erklärt.
Raymond Mederake stellte die Software Otoplan vor. Mit diesem hochmodernen Planungstool können Ohrchirurgen die Anatomie ihrer Patienten schon vor der geplanten Operation exakt darstellen und auf Basis medizinischer Bildgebung rasch eine patientenspezifische 3D-Rekonstruktion des Innenohrs generieren. Dank OTOPLAN können Chirurgen den für jeden Cochlea-Implantat-Patienten individuell passenden Elektrodenträger aus dem umfangreichen MED-EL Portfolio bestimmen.
Im Laufe des Vormittags wurden wir mit Informationen zu den Knochenleitungssystemen Soundbrigde und Bonebrigde und zur MRT- Sicherheit versorgt.
Das Partnermodel zur Kliniknachsorge stellte uns Isabell Fraulieb vor. Med- El arbeitet hierbei mit Akustikern zusammen, um die Wege für die CI Nutzer möglichst kurz zu halten. Die Partner werden in verschiedenen Stufen eingeteilt: Hörberater, Service Berater und Service und Care Partner, die anpassen und upgraden können/dürfen.
Hungrig durften wir uns mittags über das gut bestückte und schmackhafte Buffet hermachen.
Nach der Mittagspause wurden die Teilnehmer in drei Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe bekam nun die Handhabung der Systeme hautnah vorgeführt und durfte selber Hand anlegen. Gut gelaunt und locker vermittelt, gingen diese Übungen wie im Fluge vorbei.
Tobias Fricke, von der Firma Bellmann & Symfon, Peter Kroel, von der Firma Humantechnik, stellten im Anschluss an die praktischen Übungen ihre neuen Assistenzsysteme und Zubehör vor.
Matthias Jöde, von Phonak hatte die nicht leichte Aufgabe, die nun doch in der Aufmerksamkeit nachlassenden Teilnehmer mit einem flotten Vortrag über das Rogersystem und die Multibeam- Technologie des Roger Select und Roger Table Mic II bei Laune zu halten.
Der lange Workshoptag wurde in der Rodenberg-Alm, ein außerhalb des Hotels liegendes uriges Restaurant, das seinem Namen alle Ehre machte, beendet. Die meisten Teilnehmer wurden mit Taxen durch den inzwischen gefallenen Schnee den Berg hinauf transportiert. Ich Faultier natürlich auch. Einige tapfere Wanderer gingen aber den Weg zur Hütte hinauf. Mit bayrisch angehauchten Spezialitäten vom Buffet und Bier vom Fass durfte ich mich erholen. Zurück im Hotel ließ ich den Tag bei einem kühlen Pils und anregenden Gesprächen ausklingen.


26.01.2019 Workshop Tag 2
Zum Frühstück sahen sich viele Teilnehmer mit müden Augen an. Um 9 Uhr startete Tag 2 des Workshops.
Gerhard Roth begann seinen Vortrag, der gestern aus Zeitgründen auf heute verschoben wurde, als betroffener Geschichtenerzähler. Er hat drei Jahre eine Selbsthilfegruppe geleitet und ist in der Selbsthilfe aktiv. Menschen mit Problemen kommen zu ihm in seine „Gesprächsoase“. Der Coach aus Niedernhausen erzählte auf sehr unterhaltsame Weise über seine Art mit Mut zur Veränderung das Selbstvertrauen zu stärken. Die Teilnehmer klebten förmlich an seinen Lippen.
Med-El regional Manager, Lucas Lehning, erklärte die Funktionsweise der verschiedenen Knochenleitungssysteme im Detail. Passive Systeme haben den „Schwinger“ auf der Haut, bei aktiven Systeme wird der „Schwinger“ implantiert und die Dämpfung durch die Haut entfällt. Das Implantat wird mit einem Sambaprozessor angesteuert. Direkt hinter dem Ohr wird das ADHEAR- Knochenleitungs-System getragen. Ein Klebeadapter hält den Prozessor mit „Schwinger“. Da das System nah am Innenohr sitzt, ist kein Druck notwendig.
Die Themenbereiche Reha, Nachsorge und Hörtraining, vorgetragen von Johanna Weigel, sorgten für rege Diskussionen über die Begriffe Rehabilitation und Nachsorge und der Wortwahl bei Anträgen. Vorgestellt wurden verschiedene Hörtrainingsmöglichkeiten der Firma Med-El.
Selber mit 2 CIs versorgt, erzählte Med-El Urgestein Arnold Erdsiek Anekdoten aus seinem Leben und erklärte humorvoll das Wesentliche zum guten Hören. Der Applaus war ihm sicher.
Lucas Lehning referierte über neue Produkte, CI Entwicklungen und Forschungen, die sich immer mehr in den Bereich individuell auf den Nutzer zugeschnittener CIs bewegen.
Gegen Mittag beendete Anita Zeitler die Veranstaltung, bedankte sich bei den Mitwirkenden und verabschiedete die Teilnehmer. Die ließen es sich nicht nehmen, Anita Zeitler für ihre gelungene Organisation ein kleines Dankeschön zu überreichen.
Auch der CIV NRW e.V. bedankt sich bei der Firma Med-El, bei allen Mitwirkenden, bei den freundlichen Hotel-Mitarbeitern und ganz besonders bei Anita Zeitler für die interessante und lehrreiche Veranstaltung.
© CIV NRW e.V. Text und Fotos: Peter Hölterhoff

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