In Bochum trafen sich Vertreter von Selbsthilfegruppen mit Studierenden der Pflegewissenschaft. Dabei entstand ein intensiver Austausch.
Im Juni fand in der Hochschule für Gesundheit Bochum (hsg) ein nicht alltägliches Symposium statt. Unter dem Motto „Studierende und Selbsthilfegruppen im Dialog“ tauschten sich etwa 50 Selbsthilfe-Akteure mit knapp 40 Studierenden des Departements für Pflegewissenschaften aus. Angestoßen wurde dieses Treffen von der Selbsthilfeakademie NRW, einem Kooperationsprojekt der AOK NordWest, der AOK Rheinland/Hamburg, der Gesundheitsselbsthilfe NRW und des Paritätischen NRW
Der Tag diente vor allem dazu, den Studierenden die Selbsthilfe nahezubringen. Doch auch die Akteure der Selbsthilfe erhielten Einblick in die Ausbildung und das Studium der Pflege. Da es ein Ziel und Handlungsfeld der Selbsthilfeakademie NRW ist, das Wissen über Selbsthilfe in gesundheitsbezogenen Ausbildungen und Studiengängen zu verankern, war dieses Symposium ein wichtiger Schritt dorthin.
Der Tag startete für die Teilnehmer mit einem Speed-Dating: Vertreter der Selbsthilfe begegneten im Zweiminutentakt Studierenden der hsg, um sich erst einmal kennenzulernen. Zwei interessante Vorträge gaben dem Symposium wichtige Anregungen. Dr. Christiane Eberle von der Gesundheitsselbsthilfe NRW referierte zum Thema „Selbsthilfe – Impulsgeber für ein besseres Gesundheitswesen?“, Dr. Markus Wübbeler von der hsg sprach über „Partizipation und Teilhabe in dem umfassenden Gesundheitsmodell der WHO“. Im Anschluss an die Vorträge luden zwei World-Cafés zum weiteren Dialog und Austausch zwischen den Gruppen ein. Und dieser Austausch lief hervorragend. Berührungsängste gab es keine, auch wenn es für die meisten der erste Kontakt mit dem jeweils anderen Themenfeld war. Die Studierenden zeigten sich überrascht von der hohen Anzahl der Selbsthilfegruppen, die es zu den unterschiedlichsten Themen gibt und dem immensen Fachwissen, dass sich Betroffene oft infolge jahrelanger Recherchen angeeignet haben.
Die Akteure der Selbsthilfe wiederum profitierten vom Einblick in das Studium und die Arbeit der angehenden Pflegekräfte. Die Teilnehmer waren sich einig, dass ihnen dieser Tag sehr viel gebracht hat und wünschten sich eine Wiederholung.
Mit freundlicher Erlaubnis der AOK Nordwest, Foto: hsg