Hörgerät Größenvergleich mit SD Karte. Es braucht seine Zeit
Wie ihr ja sicher wisst, bin ich seit etwa 9 Jahren im Vorstand des Cochlea Implantat Verbands NRW e.V. (kurz: CIV NRW). Seit 6 Jahren im Amt des Schriftführers. Nebenbei gestalte ich die Homepages des Verbandes, poste Beiträge in den sozialen Medien, schreibe Artikel für die Verbandszeitschrift, verfasse Pressemitteilungen, gestalte Flyer, Broschüren und Präsentationen und, und, und. Dazu entwickele ich Aktionen, plane hier und da, kurz gesagt, ich betreibe die Öffentlichkeitsarbeit für den CIV NRW e.V. Das alles natürlich ehrenamtlich und man glaubt es kaum, trotzdem mit viel Herzblut und Spaß dabei.

Bild: Größenvergleich mit einer SD Karte


Ich war als Einziger im Vorstand weder Hörgeräte-, noch CI- Träger. Ich war somit ein Vertreter der Angehörigen von Schwerhörigen und damit ein Ansprechpartner dieser, leider kaum beachteten Gruppe von „um die Ecke Betroffener“.
Obwohl ich seit Jahrzehnten behaupte, 24 Jahre alt zu sein, sagt mir mein reales Alter nun, ich solle „Butter bei die Fische tun“ und zugeben, dass auch 24zig Jährige altersbedingte Verluste im Hörbereich erleiden können. Im Allgemeinen nennt man das Altersschwerhörigkeit. Bei mir muss es sich dann um eine besondere Form der jugendlichen Altersschwerhörigkeit handeln 😉
Weil ich im Verein bin
Meine Frau behauptet seit Jahren, ich wäre schwerhörig. Sie begründet diese Aussage mit der Behauptung, ich würde den Fernseher zu laut stellen. Meinen Einwurf, ich hätte einen Vertrag mit dem Heimatverein zur Dorfbeschallung, ließ sie nicht gelten. Zwischenzeitlich stellte ich fest, dass ich bei lauter Umgebung (im Verein würde ich von Störschall sprechen) Probleme mit dem Verstehen von Personen am Konferenztisch hatte (im Verein würden wir von schlechtem Sprachverstehen sprechen). So kam ich um einen Hörtest beim Akustiker (oh, etwas abfallend in den höheren Frequenzen) und einem Besuch beim HNO-Arzt nicht herum. Natürlich nur, weil meine Frau mich dazu nötigte, „du bist im CIV NRW und weißt genau, dass das nötig ist“.
Von Testen, Tränen und Schweißfüßen
So besuchte ich Maike, die nette Dame, die Akustikmeisterin ist und ich absolvierte einen Hörtest. Später durfte ich das Hörtest- Gedöns dann bei der HNO- Ärztin wiederholen. Im Prinzip waren die Tests gleich, allerdings reinigte die Ärztin vor dem Test meine Ohren. Ohren reinigen ist in etwa so unangenehm, wie Schweißfüße ablecken, nur, dass man nicht ablecken muss. Bei mir bildete sich dabei Hustenreiz und mein Auge meinte, Tränen absondern zu müssen, was es dann auch tat und meine Nase spielte Dauerläufer. Ich nehme an, darum heißt es Hals, Nasen, Ohren- Arzt.
Nach der Ohrenreinigung ging es zum Hörtest.
Töne rechts, Töne links, drück ob Knopp, wenn du was hörst. Okay, geht.
Zahlenansage rechts, Zahlenansage links, - ähh, etwas schwer.
Einsilber rechts, Einsilber links, - der Mann im Ohr spricht vielleicht leise und unklar. Raten oder was?
Knochenleitung soll ja auch klappen- Gestell am Kopp und hören über Schädeldings. Auch knochig geil. (In Gedanken sage ich der Testdame, dass klappt so gut, weil bei mir kein Gehirn den Schall bremst. Daraufhin bekommt sie einen Hustenanfall und ihre Hustenpastille fliegt waagerecht durch den Testraum und bleibt bei mir im Ohr stecken.) Meine etwas eigenartige Gedanken zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht und werden von leisen Tönen unterbrochen.
Ergebnis des Hörtests:
Mittelgradige Innenohr-Schwerhörigkeit und der Beginn einer wunderbaren Freundschaft mit lieblichen Hörgeräten.
Im Moment habe ich Hörgeräte zum Testen in und hinter beiden Ohren. Hinter den Ohren Minigeräte deren kleine Lautsprecher in den Ohren sitzen. Die Dinger kann man mit einer Handy-App einstellen und mit einem kompatiblen Handy und anderen Geräten (z.B. TV- Geräten) kann man direkt streamen. Angeblich soll es Auracast unterstützen. Für eine T-Spule ist es aber zu klein. Wir haben am TV einen Sender angeschlossen, den Marion schon länger benutzt und mit ihrem CI und HG den Ton direkt empfängt. Gestern habe ich es auch ausprobiert. Ich musste meine Hörgeräte erst einmal leiser stellen, da der Ton laut und deutlich übertragen wurde. Klasse. Das alles hat natürlich seinen Preis und ist ein sehr teures Zuzahlungsvergnügen. Ich werde noch weitere HGs testen, bevor ich mich entscheide. Da spielen noch einige Dinge eine entscheidungsrelevante Rolle. Noch ist die T-Spule ein nicht wegzudenkendes und weit verbreitetes Hilfsmittel. Das sogenannte Auracast™ Broadcast Audio ist eine neue Bluetooth® Funktion, die noch nicht verbreitet ist. Es wird wahrscheinlich noch Jahre dauern, bis diese Funktion sinnvoll für Hörgeschädigte verfügbar ist. Es stellt sich auch die Frage, ob Batterien oder Akkus genutzt werden sollten. Und nicht zuletzt spielt Tragekomfort, Handhabung, Sprachverstehen u.a. eine Rolle bei der Entscheidungsfindung.
Aber nun bin ich nicht mehr der Einzige im Vorstand ohne Hörgeräte. Ich bin jetzt Angehöriger und Betroffener im Bereich der Schwerhörigkeit. Ich bin im Verein nichts Besonderes mehr, sondern nur noch Schwerhöriger unter anderen Schwerhörigen.
Ich würde sagen, ich gehöre jetzt dazu.
Peter Hölterhoff

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