Fahrt in die Gedenkstätte Buchenwald in Weimar mit Informationsveranstaltungen
Eine Bildungsveranstaltung des CIV NRW e.V. und der Abteilung Junge Selbsthilfe NRW.
Informationen zur Veranstaltung:
Anfahrt per Bus ab Dortmund,
Veranstaltungsdauer: 4 Tage, max. 25 Teilnehmer,
Kosten:
80 Euro Eigenanteil,
Für Mitglieder des CIV NRW e.V. 50 Euro Eigenanteil.
Enthaltene Leistungen: Busfahrt Dortmund – Weimar / Buchenwald, Übernachtung mit VP, pädagogischer Begleitung, qualifizierten Führungen.
Besonderheit:
Nutzung der CIV NRW eigenen FM-Anlage (drahtlose Audioübertragungsanlage) mit Halsschleifen für Hörbeeinträchtigte.
Begleitung der Veranstaltung:
Marion Hölterhoff, Daniel Aplas, CIV NR e.V.,
Tobias Raulien, DOA NRW
Anmeldung und weitere Informationen unter E-Mail:
Hintergrund:
Auf dem Ettersberg, nur wenige Kilometer entfernt von Weimar lässt die SS 1937 ein Konzentrationslager errichten. Sein Name "Buchenwald" wird zum Synonym für die nationalsozialistischen Verbrechen. Am Ende des Krieges ist Buchenwald das größte KZ im Deutschen Reich. Über 56.000 Menschen sterben an Folter, medizinischen Experimenten und Auszehrung. Quelle: Gedenkstätte Buchenwald
In Deutschland kann vermehrt eine Diskriminierung und Ausgrenzung behinderter Menschen festgestellt werden. Die deutsche Geschichte zeigt lehrreich, zu welchen Auswüchsen rechtes Gedankengut führen kann. Eine Möglichkeit dagegen anzugehen, ist eine gute und gezielte Aufklärung, z.B. durch Gedenkfahrten zu ehemaligen Orten von Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland. Die Junge Selbsthilfe des Cochlea Implantat Verband Nordrhein-Westfalen e.V. möchte insbesondere die nationalsozialistischen Verbrechen an Menschen mit Behinderung(en), (chronischen) Krankheiten oder anderweitigen körperlichen „Abweichungen“ beleuchten.
Laut Statistik haben etwa 40 % aller Menschen mit Hörbehinderung noch weitere Behinderungen und/oder Krankheiten. Im Vorfeld wurde mit der „Stiftung Gedenkstätte ehemaliges KZ Buchenwald“ vereinbart, dass der Schwerpunkt der geplanten Gedenkfahrt auf die Euthanasie, der „Aktion T4“, den Krankenmorden und dem nationalsozialistischen Sozialdarwinismus gelegt wird.
Ziel ist die Sensibilisierung und Aufklärung sowie der Austausch untereinander über diese Thematiken. Es soll vermittelt werden, dass Ausgrenzung und Hass nicht bei vermeintlichen Rassen oder Ethnien Halt machen, sondern auch Menschen wie uns – Menschen mit Behinderung(en) – ereilen können.
Die Gedenkstättenfahrt dient als Grundlage, um sich mit gezielten Argumenten und gut informiert gegen menschenverachtendere Tendenzen wehren zu können.
Geplanter Programmablauf: (Änderungen vorbehalten)
1. Tag
13.00 Uhr Ankunft in der Gedenkstätte Buchenwald
13.15 Uhr Begrüßung und Organisatorisches
Programmgespräch, Beziehen der Zimmer in der JBS
13.45 Uhr Gespräch und Annäherung an den Ort als Gedenkstätte
Thematisierung der Aufgaben und Funktionen von Gedenkstätten, evtl. Austausch über Erinnerungskultur
14.45 Uhr Pause
15.00 Uhr Themenbezogenes Kennenlernen der Gruppe
Austausch über eigene Berührungspunkte zum Thema, Sensibilisierung für unterschiedliche Positionen und Erfahrungen
15.45 Uhr Pause
16.00 Uhr Erster Geländerundgang
ehemaliger SS-Kasernenbereich, 'Carachoweg', Kommandantur, Lagertor
17.15Uhr Eigenständige Begehung des Geländes
Sammeln von Eindrücken und möglichen Fragen, individuell oder in Kleingruppen
17.50 Uhr Tagesschluss im Seminarraum
Is'-Was?-Runde (Möglichkeit organisatorische oder persönliche Fragen jenseits des Programms zu klären), inhaltliche Fragen klären, Möglichkeit für Feedback
18.10 Uhr Pause
18.15 Uhr Abendessen
19.15 Uhr Abendprogramm - Nutzung der Freizeitmöglichkeiten der JBS
2. Tag
08.00 Frühstück
09.15 Uhr Morgenstart
Is'-Was?-Runde, Fragen zum Vortag, Besprechen des Tagesprogramms
09.40 Uhr Gespräch am Modell des ehemaligen Konzentrationslagers
Vertiefung zeitlicher und räumlicher Differenzierung
10.20 Uhr Pause
10.45 Uhr Zweiter Geländerundgang
Politische Abteilung, Appellplatz, Verbrennungsanlage
12.30 bis 13.30 Uhr Mittagspause
13:30 Uhr Willkommen zurück
Is-Was?-Runde und inhaltliche Fragen klären
13.45 Uhr Vertiefung durch Besuch der Dauerausstellung
Eigenständige, interessengeleitete Recherche in der Dauerausstellung (Zeitraum gegenwärtig wegen zu buchender Slots 60 Minuten)
15.15 Uhr Kaffeepause
16.00 Uhr Dritter Geländerundgang
Bahnhof, Gustloff-Werke, Steinbruch
17.30 Uhr Ich-Zeit/Pause
Zeit für eigene Interessen oder Erholung
18.00 Uhr Tagesschluss im Seminarraum
Is'-Was?-Runde, inhaltliche Fragen klären, den nächsten Tag besprechen, Möglichkeit für Feedback
18.20 Uhr Abendessen
19.20 Uhr Abendprogramm
Filmabend oder Freizeitprogramm