Das Notrufsystem eCall wird in allen neuen Pkws zur Pflicht – europaweit. Die EU-Kommission will so die Zahl der Unfalltoten um zehn Prozent verringern.
Ab April 2018 müssen alle neuen typzugelassenen Pkw-Modelle europaweit mit einem automatischen Notrufsystem, dem sogenannten 112 eCall, ausgerüstet sein.
eCall (kurz für "emergency call") steht für ein satellitengestütztes, fest im Fahrzeug installiertes Notrufsystem. Dieses System sendet nach einem schweren Verkehrsunfall automatisch einen Notruf an die Rettungsleitstelle, auch wenn der Fahrer bewusstlos ist. Mit dem Notruf wird auch die genaue Position des Fahrzeuges übermittelt. Angedacht ist, so Verletzte schneller bergen zu können.
Die SOS-Taste soll sich auch manuell auslösen lassen.
Der eCall soll dazu beitragen, die Zahl der Verkehrstoten in Europa um bis zu zehn Prozent zu reduzieren. Nach Schätzungen der EU-Kommission gab es 2014 mehr als 25.000 Tote bei Verkehrsunfällen.
Entscheidungsfreiheit für Verbraucher
Der ADAC engagiert sich seit Jahren für die Einführung eines europaweiten eCall-Dienstes, da das automatische Notrufsystem einen wichtigen Schritt für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer darstellt.
Der Club tritt auch dafür ein, dass bei eCall die Entscheidungsfreiheit der Verbraucher und der freie Wettbewerb geschützt werden. Neben dem gesetzlich vorgeschriebenen eCall-Dienst werden die meisten Fahrzeughersteller ihren Kunden Zusatzdienste wie Inspektion, Reparatur, Nachrüstung und Auskünfte anbieten – und zwar auf der gleichen Fahrzeugplattform, die für eCall eingebaut wird.
Das Anbieten solcher Zusatzdienste sollte aber nicht ausschließlich den Herstellern vorbehalten sein. Auch Drittanbietern wie Automobilclubs, Versicherungen und freien Werkstätten sollte ein Zugang zu der für eCall eingebauten Fahrzeugplattform gewährt werden.
Quelle: ADAC