Zubehör von MedEL
Seit nunmehr Dezember 2016 bin ich CI-versorgt. Zu Beginn war dies noch einseitig, während ich auf der verbliebenen Seite mit einem HG Widex Super220 ausgestattet war. Vormals habe ich mich über die Widex-eigene Lösung der „M-Dex“ mit Bluetooth verbunden, um bspw. telefonieren oder Musik hören zu können. Diese Lösung fiel mit dem ersten CI als „nicht mehr praktikabel“ weg, da die „M-Dex“ ein eigenes Funkübertragungsprotokoll verwendet, welches nur mit ausgewählten Widex-Geräten funktioniert.
Aber wie es der Zufall wollte, waren bei der Erstausstattung zu meinem Med-El Sonnet Audioprozessor Gutscheine unter anderem für eine Teleschlinge meiner Wahl beiliegend. Vor Jahren hatte ich mal eine Induktionslösung versucht und war vom Klang her nicht zwingend begeistert. Da ich jedoch technisch veranlagt immer offen für Neues bin und eine Lösung brauchte, die ich sowohl mit meinem verbliebenen Hörgerät als auch mit dem Audioprozessor verbinden kann, fiel die Wahl auf die Arthone 3. Bestellt habe ich das dann nicht auf dem Post-, sondern auf dem E-Mail-Weg. Das funktionierte ohne Probleme. Zwei Tage später war die Schlinge im Briefkasten.
Was erwartete mich? Eine physikalisch wesentlich kleinere Apparatur als vermutet. Ausgepackt und gesehen: Keine wirklich verwendbare Anleitung dabei. Ein Faltblatt, klein beschriftet in gebrochenem Englisch (gefühlt), was mich als technisch versierten Menschen jedoch nicht von der Arbeit abhielt – also auf zum Aufladen. Leider ist außer der Schlinge, dem Faltblatt und einem Micro-USB Kabel nichts Weiteres beiliegend. Ein Netzteil sucht man vergebens, also kurzerhand mein iPhone Netzteil genommen. Nach ca. 2 Stunden ging die LED von rot auf blau, was laut des Faltblattes bedeutet, dass der Akku geladen ist. Jedoch wollte die Kopplung nicht funktionieren – oder besser gesagt: ich konnte den Vorgang an der Schlinge mittels der Anleitung und dem, was ich im Web finden konnte, nicht starten. Also schrieb ich kurzerhand Med-El an. Wie es der Zufall wollte, sollte der Techniker von Med-El bei meiner nächsten Anpassung mit dabei sein. 3 Tage später war das der Fall. Auch er musste erst einmal fummeln, bis er dann herausbekam, dass die Taste zur Rufannahme einen versteckten zusätzlichen Druckpunkt hat. Die Taste hat zwei Druckpunkte, die sehr eng nebeneinanderliegen, einen in der Mitte für Rufannahme/ Beenden / Play und einen im unteren Drittel für das Koppeln. Hat man diesen erstmal gefunden, klappt das Koppeln. Musik hören, Telefonieren und Co. funktionierte auf Anhieb. Kein lebloser schwacher Klang, wie ich aufgrund meiner Testerfahrungen aus 2007 mit einer Induktions-Bügel-Lösung vermutet hatte. Der Sound war voll, knackig und klar. Bei unterstützenden Geräten wie dem iPhone wurde zusätzlich der Akkustand der Schlinge im Display angezeigt. Dieser änderte seine Anzeige in ca. 20 Prozent Schritten – unabhängig hiervon ertönte ein rhythmisches Signal, sobald der Akku einen gewissen Stand unterschritten hatte.
Die störungsfreie Reichweite belief sich bei mir zu Hause (Altbau, viele bleiummantelte Kabel-Leerrohre usw.) außerhalb eines Zimmers bei ca. 3m – im Freien hingegen bei knapp 6-8m. Auch hier erfüllte die Schlinge meine Erwartungen an Bluetooth vollends.
Resümee:
Pro
- Sehr gute Klangqualität (subjektiv betrachtet)
- Sehr gute Sprachqualität des Mikros (keine negativen Rückmeldungen von Gesprächspartnern)
- Mediensteuerungs-Tasten vorhanden
Kontra
- Ein/Aus und Kopplungstasten nicht optimal in Größe und Position. Leute mit dicken und/oder ungelenkigen Fingern werden ggf. ihre Probleme haben
- Keine deutschsprachige Anleitung, vorhandene Anleitung zu klein geschrieben
- Kein Netzteil beiliegend, nur das USB Kabel
Stefan Geschwind
Test: Artone 3 Max Bluetooth-Teleschlinge
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