Wenn eine Mutter vor oder während der Schwangerschaft mit CMV infiziert wird, steigt das Risiko für schweren Hörverlust des Kindes auf 10%. Das hat eine belgische Studie gezeigt. Der Hörverlust der Kinder kann bei Geburt vorhanden sein oder sich erst später entwickeln.
Hörverlust abhängig von Symptomen
Das CMV-Virus ist die häufigste Ursache für nicht vererbte Schwerhörigkeit. Es ist mit den Viren, die Windpocken und Mononukleose verursachen, verwandt. Weniger als 1% der Neugeborenen sind davon betroffen. Unter den Kindern mit CMV leiden 12,6% an dauerhafter Schwerhörigkeit.
Bei den Kindern, die keine CMV-Symptome aufweisen, tritt bei einem von zehn eine Schwerhörigkeit auf. Meist ist nur ein Ohr betroffen. Bei Kindern mit CMV-Symptomen leidet ein Drittel an Hörverlust. Meist haben sie auf beiden Ohren ein herabgesetztes Hörvermögen.
Zu den Symptomen des CMV-Virus gehören gelbe Augen oder Haut bei der Geburt, sowie lila Flecken auf der Haut, ein niedriges Geburtsgewicht, eine vergrößerte Milz oder Leber.
Vorbeugung ist wichtig
Die Forschung hat gezeigt, dass schwangere Frauen in der Regel das Virus an ihr ungeborenes Kind weitergeben. Einmal infiziert, bleibt das Virus lebenslang im Körper. Bisher gibt es keine Heilung, sondern nur eine begrenzte Behandlung mit antiviralen Medikamenten. Daher ist die Vorbeugung entscheidend.
"Bis ein Impfstoff zur Verfügung steht, ist Vorbeugung die effektivste Strategie, um eine Infizierung mit CMV bei Müttern zu verhindern", so Forschungsleiterin Dr. Julie Goderis von der Universitätsklinik Gent in Belgien.
Den Kindern, die infiziert sind und eine Schwerhörigkeit ausbilden, kann, abhängig von der Schwere der Hörminderung, mit Hörgeräten oder Cochlea-Implantaten geholfen werden.
Die Studie beruht auf 37 früher veröffentlichten Studien und wurde in der Zeitschrift, Pediatrics veröffentlicht.
Quelle: http://www.hear-it.org/de/neugeborene-mit-cmv-virus-haben-oft-horverlust