Die Vision: Ein Ersatzteillager für den Körper. US-amerikanischen Forschern ist es nun gelungen, Sinneszellen auf diesem Weg zu erzeugen: feine Härchen, die im Innenohr Reize weiterleiten. Wissenschaftler haben aus embryonalen Stammzellen funktionierende Innenohrzellen hergestellt. Sie konnten Haarzellen generieren, die im Ohr zum Beispiel dafür zuständig sind, Kopfbewegungen, Gravitation sowie Geräusche zu registrieren.
Das berichten die Neurowissenschaftler um Eri Hashino von der Indiana University School of Medicine in Indianapolis im Fachblatt "Nature".
Die Stammzellen für das Verfahren gewannen die Forscher aus Mäuseembryonen. Anschließend behandelten sie die Zellen so, dass sie sich zu Innenohrzellen entwickelten und mit Nervenzellen verbanden, die ebenfalls aus embryonalen Stammzellen entstanden waren. Dafür nutzten die Forscher eine neue, dreidimensionale Kultivierungsmethode.
Wachstumfaktoren steuern die Entwicklung
Die Stammzellen differenzierten sich Schritt für Schritt zu Innenohrzellen - während eines Prozesses, der dem, wie er im Körper abläuft, sehr ähnelt. Dafür behandelten Hashino und seine Kollegen die Zellkultur über einen Zeitraum von etwa drei Wochen mit verschiedenen Stoffen wie beispielsweise bestimmten menschlichen Proteinen. Diese steuern als Signale die Entwicklung der Zellen.
Das Team ahmte also den normalen Entwicklungsprozess der Innenohrzellen nach.