Bereits zum sechsten Mal in Folge prämierte die Deutsche Stiftung Tinnitus & Hören mit ihrem Forschungspreis Tinnitus & Hören eine herausragende wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Ursachenforschung, Früherkennung und Therapie von Tinnitus und weiteren Hörbeeinträchtigungen. Preisträger 2024 ist der renommierte Wissenschaftler Prof. Dr. Pim van Dijk, Experte für Medizinische Physik und Professor für Audiologie an der Graduiertenschule für Medizin an der Universität Groningen (NL).
Bild: Der Forschungspreis Tinnitus & Hören 2024 wurde feierlich im Rahmen des 25. Tinnitussymposiums verliehen (v. l. n. r.): Laudator Prof. Dr. Christian Dobel, Preisträger Prof. Dr. Pim van Dijk, Prof. Dr. Birgit Mazurek, Direktorin des Tinnituszentrums Charité, Gunhild Flöter, Geschäftsführerin der Stiftung, und Bernd Strohschein, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Tinnitus-Liga e. V. (DTL). Foto: © Stiftung Tinnitus & Hören Charité.
Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde in diesem Jahr von der Deutschen Tinnitus-Liga e. V. (DTL) gestiftet – mit rund 11.000 Mitgliedern die größte gemeinnützige Selbsthilfeorganisation für Patientinnen und Patienten mit Tinnitus, Hörsturz, Hyperakusis und Morbus Menière innerhalb Europas. Die feierliche Preisverleihung fand am 7. Dezember im Rahmen des 25. Tinnitussymposiums in Berlin statt, das wieder vom Tinnituszentrum der Charité – Universitätsmedizin Berlin mit Unterstützung der Stiftung ausgerichtet wurde.
Wissenschaftler:innen aus fünf europäischen Ländern haben sich 2024 um den begehrten Forschungspreis Tinnitus & Hören beworben. Die Jury unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Dobel, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Stiftung und Professor für Experimentelle HNO-Wissenschaft an der HNO-Klinik der Friedrich-Schiller-Universität Jena, hat sich für Prof. Dr. Pim van Dijk entschieden, Professor für Audiologie und Medizinische Physik sowie Audiologe, Abteilung für HNO-Heilkunde, Universitätsklinikum Groningen (NL). Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören vor allem die Mechanismen des Innenohrs und die Neurophysiologie des Tinnitus. Seine wissenschaftliche Tätigkeit reicht von Untersuchungen der otoakustischen Emissionen (OAE) zur Beurteilung der Funktion der Cochlea bis hin zu Studien zu den tonotopischen Veränderungen im auditorischen Kortex.„Mit Prof. Pim van Dijk zeichnen wir in diesem Jahr einen der etabliertesten und sichtbarsten Köpfe der Tinnitusforschung aus“, so der Laudator, Prof. Dr. Christian Dobel. „Prof. Pim van Dijk hat sich zusammen mit seinen Kooperationspartner:innen Prof. Dr. Sonja Pyott, Dr. Marc Thioux und Dr. ir. Emile de Kleine um die Förderung einer neurowissenschaftlichen Studie beworben, die der Frage nachgeht, ob Tinnitus beim Menschen mit einer abnormalen GABA-ergen Hemmung zusammenhängt. Dabei handelt es sich um einen Prozess, bei dem der Neurotransmitter GABA die Aktivität von Neuronen in auditorischen Hirnarealen verringert. Wir halten diese Arbeit für eine außerordentlich wichtige Grundlagenforschung, da sie einerseits klären könnte, wie es zum Phantomgeräusch kommt und andererseits den Zusammenhang von Stress und Tinnitus beleuchtet.“
„Wir freuen uns sehr, mit der Stiftung des diesjährigen Forschungspreises Tinnitus & Hören einen exzellenten Wissenschaftler unterstützen zu können“, so Bernd Strohschein, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Tinnitus-Liga e. V. „Durch seine herausragende Forschungsarbeit hat Prof. Dr. Pim van Dijk in den letzten Jahren entscheidend zu einem besseren Verständnis der Veränderungen im menschlichen Gehörsystem bei Tinnitus beigetragen. Mit dem prämierten Projekt liefert er einen innovativen Forschungsansatz, aus dem sich wichtige neue klinische Studien und verbesserte Behandlungsoptionen für Patient:innen ergeben können.“
Quelle_ Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL)