Organisationale Hürden und mögliche Maßnahmen
Eine Kurzstudie des Kompetenzzentrums Öffentliche IT am Fraunhofer FOKUS aus dem Sommer 2021von Basanta E. P. Thapa
1. Das Wichtigste in Kürze
Die Kurzstudie trägt aus Literatur und Expert:inneninterviews organisationale Hürden und mögliche Maßnahmen für die Barrierefreiheit digitaler Verwaltungsangebote zusammen. Auch nach zwanzig Jahren gesetzlicher Vorschriften zur Barrierefreiheit in der Informationstechnik ist die Umsetzung trotz großer Fortschritte weiterhin lückenhaft.
Die identifizierten organisationalen Hürden lassen sich in drei Kategorien klassifizieren:
Wissen
• Rares Umsetzungswissen in Behörden und bei Unternehmen
• Wenig Auftraggeberkompetenz gegenüber Dienstleistern
• Kaum Tests zu Barrierefreiheit
Priorisierung
• Geringes Bewusstsein für Barrierefreiheit
• Niedrige Priorisierung
• Knappe Ressourcenplanung
Regeln
• Unklare Regeln
• Uneinheitliche Regeln
• Weitmaschiges Monitoring
• Wenig Rechtsdurchsetzung und Sanktionsmöglichkeiten
Die möglichen Maßnahmen lassen sich in vier Gruppen ordnen:
Kompetenzen aufbauen
• Verpflichtende Bildungsangebote und Ausbildungsinhalte
• Förderlinien für Fortbildungen zu Barrierefreiheit
• E-Learning-Angebot zu Barrierefreiheit
• Nationales Kompetenzzentrum zu digitaler Barrierefreiheit in der Verwaltung
• Mehr Ausbildungsangebote für Barrierefreiheits-Prüfende
Regeln durchsetzen
• Einheitliche Standards
• Klagerechte nutzen und schaffen
• Crowdsourcing und Automatisierung des Monitorings
• Nationaler Umsetzungsbericht zu Barrierefreiheit digitaler Verwaltungsangebote
• In Teilhabeprogramme aufnehmen
Bewusstsein schaffen
• Persönliche Erfahrung mit Barrierefreiheit organisieren
• Diversität der Belegschaft
• Schulungs- und Beratungsangebote für Führungskräfte
• Botschafter:innen-Netzwerk für Barrierefreiheit
Ressourcen bereitstellen
• Überblicks- und Einstiegshilfen
• Staatlich anerkanntes Zertifikat
• Checklisten, Musterlösungen und Vorgehensmodelle
• Barrierefreie Frameworks
• Kartei für Testende mit Behinderung
• Beratung bei Vergabeentscheidungen
• Forschungsförderung zur digitalen Barrierefreiheit
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Quelle: Kompetenzzentrums Öffentliche IT (ÖFIT)