Diagnose, Therapie und Nachsorge in guten Händen
Die Versorgung mit einem Cochlea-Implantat (CI) ist für hörgeschädigte oder gehörlose Kinder und Erwachsene ein lebensveränderndes Ereignis. Die Innenohr-Prothese macht es wieder möglich, gesprochene Sprache zu verstehen oder – im Falle von gehörlos geborenen Kindern – überhaupt erst sprechen zu lernen. Damit die Patientinnen und Patienten sicher sein können, dass der für sie so wichtige Eingriff und die lebenslange Betreuung entsprechend den aktuellen Standards vorgenommen wird, hat die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO-KHC) im Oktober begonnen, CI-Zentren in Deutschland zu zertifizieren. Bis zum Jahresende konnten sich bereits mehr als zwanzig Zentren erfolgreich für das Zertifikat als CI-versorgende Einrichtung (CIVE) qualifizieren, wie die Fachgesellschaft mitteilt.
Weitere Evidenz für intratympanale Therapie bei Morbus Menière
Der Morbus Menière, eine chronisch rezidivierende Erkrankung des Innenohrs, beeinträchtigt meistens die Lebensqualität der Betroffenen stark. Es kommt in unterschiedlicher Frequenz zu akuten Attacken mit Drehschwindel und einseitiger Hörminderung. Eine prophylaktische Therapie soll die Schwindelattacken und einen dauerhaften, schlimmstenfalls beidseitigen Hörverlust möglichst verhindern. Neben der symptomatischen Behandlung gibt es die Möglichkeit, Medikamente durch das Trommelfell ins Mittelohr lokal zu injizieren. Eine Metaanalyse [1] gibt nun einen Überblick zur Evidenzlage und unterstützt die Effektivität intratympanaler Injektionstherapien.
Was ist FIPPI-CI?
FIPPI-CI ist eine klinische Studie, in der Ihr gutes und nutzbares Restgehör während und nach der CI-Operation mit Hilfe eines Nahrungsergänzungsmittels behandelt werden soll. Das Nahrungsergänzungsmittel besteht aus einer Kombination der Vitamine A, C, E und dem Mineralstoff Magnesium.
Bild: HNO-Klinik & DHZ, Medizinische Hochschule Hannover
Welche Vorteile hat eine Teilnahme für Sie?
Anlässlich der heute veröffentlichten Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts (1 BvR 1541/20) zur Triage erklärt Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte:
"Wir begrüßen die Entscheidung des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts. Das Gericht hat in aller Deutlichkeit klargestellt, dass der Gesetzgeber unverzüglich handeln muss. Er muss nach dem Grundgesetz und im Lichte der UN-Behindertenkonvention dafür Sorge tragen, dass jede Benachteiligung wegen einer Behinderung bei der Verteilung pandemiebedingt knapper intensivmedizinischer Behandlungsressourcen wirksam verhindert wird.
Uniklinik Düsseldorf realisiert erstmals in Deutschland roboter-assistierte Bohrung für Cochlea Implantate
Am 23.11.2021 wurde an der Universitätsklinik Düsseldorf hierzulande das erste Hörimplantat mit Hilfe des Roboter „HEARO®“ eingesetzt
Erfolgreiche Premiere: Erstmals wurde in Deutschland Ende November unter Federführung von Prof. Thomas Klenzner, dem stellvertretenden Direktor der Klinik für Hals-, Nasen und Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) und dem Leiter des klinikeigenen Hörzentrums, in Zusammenarbeit mit der Firma MED-EL, das erste Hörimplantat mit Hilfe des OP-Roboter „HEARO®“ in Deutschland eingesetzt.
Bild: Prof._Thomas Klenzner und Roboter „HEARO®“ im Einsatz bei Deutschlands erster computergestützter CI-Operation ©_MED-EL

Berlin, 21. Oktober 2021 – Bisher können Heilmittelbehandlungen wie Sprach- und Ergotherapie – abgesehen von den zeitlich befristeten Corona-Sonderregelungen – ausschließlich in der Praxis der Therapeutin oder des Therapeuten oder im häuslichen Umfeld stattfinden. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat heute mit einer Änderung der Heilmittel-Richtlinien ermöglicht, dass Heilmittelleistungen zukünftig auch telemedizinisch erbracht werden können. Welche der konkreten verordnungsfähigen Heilmittel hierfür geeignet sind, sollen hingegen der GKV-Spitzenverband und die Spitzenorganisationen der Heilmittelerbringer bis Ende 2021 vertraglich festlegen. Das hatte das „Gesetzes zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege“ vorgegeben.
Die EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR), die seit Mai 2021 gilt, zeigt bereits jetzt dramatische Auswirkungen auf den Medizintechnik-Markt. Über 70 Prozent der BVMed-Mitgliedsunternehmen haben aufgrund der MDR-Neuregelungen einzelne Medizinprodukte oder ganze Produktlinien eingestellt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen BVMed-Umfrage, an der sich 88 Mitgliedsunternehmen beteiligt haben. Darüber hinaus gaben 55 Prozent der Unternehmen an, dass bisherige Lieferanten bereits ihre Geschäftstätigkeit aufgrund der MDR eingestellt haben.
Bild: BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll. © BVMed | Darius Ramazani
Die Deutsche Vereinigung für Rehabilitation e. V. (DVfR) hat mit Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) untersucht, wie sich die Corona-Pandemie auf Teilhabe und Rehabilitation auswirkt. Der jetzt vorgelegte Abschluss-bericht zeigt, dass Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie besonders betroffen sind. Die Ergebnisse weisen auf deutliche Rückschritte in Teilhabe und Inklusion hin. Deshalb sind Verantwortliche in Politik und Rehabilitation gefordert, die im Bericht empfohlenen Handlungsoptionen zu prüfen.
„Beruflich Pflegende, die mit Menschen mit Behinderung in Kontakt kommen, sollten die Bedarfe der Zielgruppe kennen. Deshalb sollte das Thema Menschen mit Behinderung in die Pflegeausbildung und ins Pflegestudium integriert werden“, erklärte Dr. Tanja Segmüller, Professorin für Alterswissenschaften an der Hochschule für Gesundheit in Bochum.
„OpenNotes“-Pflicht in den USA – Uniambulanz ist Vorreiter in Deutschland
Das Recht, als Patientin oder Patient Zugang zu den eigenen Gesundheitsinformationen zu erhalten, ist in Deutschland seit Februar 2013 im Grundgesetz verankert. Theoretisch liegt damit eine gute Grundlage vor, um der sogenannten OpenNotes-Bewegung aus den USA zu folgen, die absolute Transparenz im Austausch zwischen Ärzten und Patienten schaffen möchte. Während die „offene Akte“ nun seit April 2021 in den USA verpflichtend ist, leistet in Deutschland die Wittener Universitätsambulanz für Integrative Gesundheitsversorgung und Naturheilkunde Pionierarbeit.
Bild: Prof. Dr. Tobias Esch, Foto: Lukas Schulze
Neues Hör-Erleben durch Innenohrprothese
15.04.2021, 18:00 Uhr – 19:30 Uhr, Online
Patientenkolloquium des Universitätsklinikums Bonn rund um Cochlea-Implantate, hochauflösende Bildgebung und KI
Im Rahmen des regelmäßig stattfindenden Patientenkolloquiums „Uni-Medizin für Sie – Mitten im Leben“ lädt das Universitätsklinikum Bonn in Kooperation mit dem General-Anzeiger Bonn zu einem Informationsabend ein. Unter dem Motto „Sinnesorganersatz am Menschen – Moderne Diagnostik, künstliche Intelligenz und implantierbare Hörsysteme“ geben Vorträge einen Überblick rund um Cochlea-Implantate (CI), moderne Diagnostik mittels Kernspin- und Computertomographie (MRT, CT) und neue Perspektiven durch künstliche Intelligenz.

Berlin - Der Bundesverband Medizintechnologie, BVMed, öffnet sich für die Medizinprodukte-Zulieferindustrie. Eine entsprechende Satzungsänderung wurde von der Mitgliederversammlung des deutschen MedTech-Verbandes am 18. März 2021 beschlossen. Der Verband, der bislang vor allem Hersteller von Medizinprodukten sowie sonstige Leistungserbringer vertritt, will damit der engen Verbindung zwischen Herstellern und Zulieferern sowie den gestiegenen regulatorischen Anforderungen aus der EU-Medizinprodukte-Verordnung „in einem ganzheitlichen Ansatz“ gerecht werden, so BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll.
Anm. Redaktion CIV NRW News: In wieweit diese neue Spule Einfluss auf CI Implantate hat, muss noch abgeklärt werden.
Wer „in die Röhre“ kommt, benötigt möglichst klare Schichtbilder eines Organs oder einer anderen Körperstruktur. Doch je weiter im Innern das mögliche Problem liegt, desto schwieriger ist die hochauflösende Darstellung in der Magnetresonanztomographie. Ein internationales Wissenschaftlerteam unter Federführung der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat eine Hochfrequenzspule entwickelt, die eine deutlich bessere Reichweite im Körper ermöglicht – und weitere Vorteile mit sich bringt. Das Fachmagazin „Nature Communications“ berichtet.
Bild: Die Leckwellenantenne ist aus periodischen Metamaterialstrukturen aufgebaut. D. Erni UDE/ATE
Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen hat am 05.02.21 ein Rundschreiben mit dem Erlass zur Impfung gegen Covid-19 verschickt. U.a. für Hörbeeinträchtigte sind die Punkte 7 und 9 wichtig. Über Achtzigjährige können nun bei Bedarf begleitet werden.
Die Kosten für Gebärdensprachedolmetscher werden von den Impfzentren erstattet. Ein Muster eines Abrechnungsformulars haben wir angefügt.
Bild: MasterTux auf Pixabay
Hochschule Landshut will zusammen mit dem Krankenhaus Achdorf die Palliativversorgung gehörloser Menschen verbessern
Ein Forschungsprojekt, das auch CI-Träger betrifft.
In der Welt der Hörenden sind Gehörlose fast immer auf sich gestellt und bestreiten ihren Alltag häufig gesellschaftlich isoliert. Die Isolation erstreckt sich auch auf Krankenhäuser, sind dies doch nach wie vor Orte, die in der Regel nicht an die besonderen Bedürfnisse gehörloser Menschen angepasst sind.
Bild: Prof. Dr. Uta Benner (Professorin im Studiengang Gebärdendolmetschen und Studiendekanin der Fakultät Interdisziplinäre Studien) und Wolfgang Sandtner (Oberarzt und ärztlicher Leiter der Palliativstation am Krankenhaus Achdorf) freuen sich auf das Projekt. Quelle: Hochschule Landshut
Das 8. Symposium Evidenzbasierte Logopädie des Studiengangs Logopädie an der Hochschule für Gesundheit in Bochum hat am 18. September 2020 erstmalig aufgrund der Entwicklungen von COVID-19 im Online-Format stattgefunden. Der 'Bochumer Nachwuchs-Preis Akademische Logopädie' für herausragende Bachelor-Arbeiten wurde in diesem Jahr an drei Studentinnen verliehen. Fiona Dörr (22 Jahre alt), Marie-Theres Köhler (23) und Frederike Steinke (23) erhielten jeweils 100 Euro für ihre Bachelor-Abschlussarbeiten.
Mit einer einfachen Veränderung der Kommunikation können Ärztinnen und Ärzte das Verständnis bei ihren Patientinnen und Patienten enorm steigern
Die Kommunikation zwischen Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten sowie Patientinnen und Patienten ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für eine effektive medizinische Betreuung. Von der Mehrzahl der Patientinnen und Patienten wird aktuell ein Modell der so genannten „Partizipativen Entscheidungsfindung“ bevorzugt, bei der sie deutlich mehr in den Entscheidungsprozess eingebunden sind, als dies noch früher der Fall war. Eine gelungene Kommunikation, die diesen Ansatz beinhaltet, kann in Anbetracht der durchschnittlich eher geringen Gesundheitskompetenz der Bevölkerung die Behandlungsergebnisse vorteilhaft beeinflussen.
Bild: Patientenkommunikation - Foto: UW/H
– auch für die geistige Gesundheit
Hier den Schlüssel verlegt, da den Geburtstag der Enkeltochter verschusselt und im Supermarkt die Milch an der Kasse liegen gelassen: Dass man im Alter etwas vergesslich wird, ist wohl ganz normal. Doch es gibt Formen des Vergessens, die alles andere als harmlos sind und eine anhaltende oder fortschreitende Beeinträchtigung des Gedächtnisses, des Denkens und anderer Hirnleistungen zur Folge haben. Der Begriff dafür lautet Altersdemenz und ihr Krankheitsbild ist so vielschichtig wie ihre Ursachen selbst. Neue Studien belegen nun den Zusammenhang zwischen Hörverlust und einer abnehmenden Gedächtnisleistung und unterstreichen einmal mehr, wie wichtig gutes Hören auch im Alter ist.
Bild: Das Alter unbeschwert genießen. Ein gutes Hörvermögen kann dabei helfen © MED-EL
Musiktherapie ist auch bei „Best agern“ sehr effektiv.
Etwa jeder vierte Mensch über 65 Jahren leidet unter Tinnitus– mit steigender Tendenz.
Dieser Alterstrend lässt sich auch in der Tinnitusambulanz am Deutschen Zentrum für Musiktherapieforschung DZM e.V. beobachten: Seit nunmehr 15 Jahren wird die Neuro-Musiktherapie bei Tinnitus angeboten und zunehmend von Senioren angefragt und in Anspruch genommen. Dabei taucht immer wieder die Besorgnis auf „für diese Therapie bin ich doch schon zu alt, oder?“
40 Jahre akademische Musiktherapie
Die SRH Hochschule Heidelberg feiert am 20. und 21. September das 40-jährige Bestehen der akademischen Disziplin Musiktherapie. Als einzige Hochschule in Deutschland bildet sie seit 1979 Musiktherapeutinnen und -therapeuten grundständig aus. Das Jubiläum wird mit einem Festakt und einem Symposium begangen, zu dem namhafte Experten aus Wissenschaft und Praxis erwartet werden. Die Digitalisierung steht dabei zukunftsweisend im Mittelpunkt.
Als Wissenschaftsdisziplin hat sich die Musiktherapie in Europa in der Nachkriegszeit entwickelt. In den 50er und 60er Jahren entstanden die ersten akademischen Ausbildungsgänge in Österreich und Großbritannien – Deutschland folgte 1979 mit dem Modellstudiengang Musiktherapie an der SRH Hochschule Heidelberg.
Bild: 40 Jahre akademische Musiktherapie an der SRH Hochschule Heidelberg / SRH Hochschule Heidelberg