joomplu:4257Inklusives Cochlear Tanzprojekt bringt hörgeschädigte und hörende Jugendliche zusammen

Bevormundung, falsche Versprechungen, das Gefühl, nicht ernst genommen und nicht verstanden zu werden… - gerade an der Schwelle von der Kindheit zum Erwachsensein gibt es ganz vieles, was wütend macht. Wut – das ist auch Thema eines inklusiven Cochlear Tanzprojektes, das aktuell an der Hartwig-Claußen-Schule (HCS), dem Förderzentrum mit dem Schwerpunkt Hören der Region Hannover, gestartet wurde. Schwerhörige, taube und gut hörende Jugendliche erarbeiten gemeinsam ein Tanztheaterstück, das Ende Januar im Ballhof Zwei des Staatstheaters Hannover aufgeführt wird. Choreographie und künstlerische Leitung hat Profi-Tänzer Ole Driever übernommen, der selbst hochgradig hörgeschädigt ist und mit einem Cochlea-Implantat (CI) hört.

Bild: Gemeinsamer, wütender Tanz – beim inklusiven Cochlear Tanzprojekt arbeiten hörgeschädigte und hörende Jugendliche zusammen (Foto: Cochlear)

Initiator des Tanzprojektes ist Cochlear Deutschland, seit mehr als 35 Jahren in Hannover beheimatet. Das aktuelle Tanzprojekt trägt den Titel „#wutuplikethis“. Es ist bereits das dritte derartige Projekt in Kooperation mit der Hartwig-Claußen-Schule, dem Jungen Schauspiel des Staatstheaters Hannover und Ole Driever. Sowohl Cochlear als auch die Hartwig-Claußen-Schule und das Staatstheater sind langjährige, engagierte Netzwerkpartner der Hörregion Hannover. Die abschließende Aufführung von „#wutuplikethis“ am 22. Januar ist ebenfalls ein Beitrag zur Hörregion.

Elf junge Tänzerinnen und Tänzer im Alter von 12 bis 21 Jahren wirken am Tanzprojekt mit. Ausgangspunkt für ihre künstlerische Auseinandersetzung ist das Theaterstück „Die Wut, die uns vereint“ des australischen Dramatikers Finegan Kruckemeyer, das in diesem Herbst am Staatstheater Hannover seine deutsche Erstaufführung erlebt – und zwar in einer Inszenierung mit tauben und hörenden Schauspielerinnen und Schauspielern, die auf der Bühne in Laut- und in Gebärdensprache kommunizieren.

„Held des Stückes ist der 16-jährige Connor, den die Welt um ihn her so wütend macht, dass er gar nicht mehr weiß, wohin er mit seiner Wut soll“, erläutert Projektleiter Ole Driever. „Die Aufführung des Staatstheaters werden wir uns in einigen Wochen ansehen. Bei der Arbeit an unserem eigenen Projekt haben sich die Teilnehmer Passagen aus dem Stück vorgelesen, gemeinsam darüber gesprochen, eigene Gedanken und Assoziationen entwickelt.“

Aus der Beschäftigung mit dem Thema Wut entstehen Szenen, die die Jugendlichen unter Drievers Regie tänzerisch ausgestalten. „Es geht um Orte und Situationen – in einem Klassenzimmer, auf einer Konferenz, im Museum“, erläutert der Profi-Tänzer. „Immer wieder geraten Menschen aneinander, bieten anderen Reibungspunkte, gehen in den Konflikt. Die einzelnen Szenen geben den Rahmen, in dem die Akteure eigene, kreative Lösungen finden, um Wut tänzerisch eskalieren zu lassen. Diese Szenen wechseln sich ab mit Tanzformationen zu kräftigen Beats. Wir nutzen auch schauspielerische Elemente, kurze Dialoge, Gebärdensprache. Vieles ist nicht geplant. Die einzelnen Szenen werden im Laufe der Arbeit immer weiter ausgestaltet, und wir formieren sie Schritt für Schritt zu einem ganzen Tanztheaterstück.“

Inklusives Projekt im Rahmen der Hörregion: Tanzen als gemeinsame Sprache jenseits kommunikativer Barrieren

Dass die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ganz unterschiedlich gut oder auch gar nicht hören können, spielt bei den inklusiven Cochlear Tanzprojekten eine eher untergeordnete Rolle. – „Der Tanz wird zur universellen Sprache und ermöglicht die Verständigung über alltägliche Themen, die alle betreffen“, erläutert Lehrerin Inga Ammon, die das Projekt von Seiten der Hartwig-Claußen-Schule betreut. „Für unsere Schülerinnen und Schüler ist das ein wichtiges Erlebnis. Sie trainieren nicht nur ihre Körperwahrnehmung, Rhythmusgefühl oder Konzentration. In der gemeinsamen kreativen Arbeit schreiten sie auch eigene Grenzen aus und wachsen mit den Herausforderungen.“

Die Arbeit am Tanzstück erstreckt sich über vier Monate und findet in Form von mehrtägigen Workshops sowie in einer Tanz AG statt. Initiator und Organisator des Projektes ist Cochlear, weltweiter Marktführer für Hörimplantate. Cochlear Deutschland, das seinen Sitz seit über 35 Jahren in Hannover hat, ist ebenso wie die Hartwig-Claußen-Schule ein engagierter Partner der Hörregion. Gemeinsame Kunst- und Tanz-Projekte mit den Schülerinnen und Schülern der Hartwig-Claußen-Schule haben bei Cochlear seit Jahren Tradition.

„Bei unserem inklusiven Projekt finden die Teilnehmer durch den Tanz eine gemeinsame Sprache jenseits aller kommunikativen Barrieren“, so Frederec Lau, Marketing Manager von Cochlear Deutschland. „Die Jugendlichen setzen sich künstlerisch mit wichtigen Fragen auseinander, die sie heute bewegen – ganz unabhängig davon, wie gut der einzelne hören oder nicht hören kann. Dieser inklusive Ansatz ist für die jungen Tänzerinnen und Tänzer sowie für alle am Projekt Beteiligten eine spannende und wertvolle Erfahrung. Zugleich entsteht ein attraktiver Beitrag zur Hörregion Hannover. Wir wollen auch einer breiten Öffentlichkeit zu neuen Einblicken verhelfen und vielfältig zum Nachdenken anregen.“

Tickets für die Aufführung von „#wutuplikethis“ am Mittwoch, 22. Januar 2020, um 19:00 Uhr im Ballhof Zwei (Knochenhauerstraße 28, 30159 Hannover) sind ab sofort erhältlich unter der Bestellhotline (0511) 9999 1111 oder unter www.staatstheater-hannover.de. Eintrittspreise für Erwachsene 8 Euro, für Kinder 4 Euro.

Der Reinerlös wird der Hartwig-Claußen-Schule als Spende zugutekommen.

Martin Schaarschmidt Quelle: Cochlear Deutschland

 

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